Schwarze Null bei der SRG trotz sinkender Einnahmen und Sparplan
Das Wichtigste in Kürze
- Das vergangene Jahr sei ganz im Zeichen der langen und intensiven Debatte über die No-Billag-Initiative gestanden, teilte die SRG am Donnerstag mit.
Trotz des deutlichen Abstimmungssieges kündigte das Unternehmen ein Sparprogramm in der Höhe von rund 100 Millionen Franken an und - damit verbunden - einen Abbau von 200 Stellen.
Grund für die Sparübung waren die anstehende Senkung und Plafonierung der Empfangsgebühren, rückläufige Werbeeinnahmen und neue Aufgaben im Leistungsauftrag, hiess es. Ausserdem beabsichtigte die SRG, 20 Millionen Franken in Spielfilme und Serien sowie in die Entwicklung eines digitalen Angebots zu investieren.
Wegen der Kosten für den Gebühren-Systemwechsel sanken diese Einnahmen bereits im letzten Jahr um 12,1 Millionen Franken. Dazu kamen 11,2 Millionen Franken für den Sozialplan und 34,1 Millionen Franken für Rückstellungen, um den Reformplan vorzubereiten. Auch der grosse Teil der um 20,4 Millionen Franken höheren Personalkosten sei auf Rückstellung im Rahmen des Sparprogramm zurückzuführen.
Die Werbeeinnahmen sanken um 11,9 Millionen Franken, dies vor allem aufgrund der Verlagerung auf digitale Kanäle und Social-Media-Plattformen. Und schliesslich nahm im letzten Jahr der Programm- und Produktionsaufwand um 50 Millionen Franken zu. Die SRG führt diesen Anstieg auf Kosten für die Übertragungsrechte und Produktionskosten von Sportgrossereignissen zurück, wie zum Beispiel die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang oder die Fussball-WM in Russland.
Der Verkauf eines Grundstücks brachte der SRG einen Buchgewinn von 63,2 Millionen Franken. Dadurch stiegen die Gesamteinnahmen im Vergleich zum Vorjahr zum 53,3 Millionen Franken und führten letztlich zum leichten Gewinn von 6,846 Millionen Franken. Das sind 22 Millionen weniger als noch von einem Jahr.
Richtig auswirken wird sich die Gebührensenkung von 451 Franken im letzten Jahr auf 365 Franken aber erst im laufenden Jahr. Die SRG rechnet deshalb für 2019 mit einem negativen Ergebnis.
Der Reformplan werde die SRG weiter beschäftigen. Doch das Unternehmen werde versuchen, die Auswirkungen auf das Personal und das Programmangebot «so gering wie möglich zu halten», schreibt die SRG. Ziel sei es auf jeden Fall, 2020 wieder ein ausgeglichenes Ergebnis präsentieren zu können.