Schweizer Beizen erhöhen wegen Corona-Defizit ihre Preise
Die Corona-Pandemie vermiest der Gastronomie das Geschäft. Viele Beizen schreiben deshalb tiefrote Zahlen. Abhilfe leisten sollen nun höhere Preise.
Das Wichtigste in Kürze
- Schweizer Beizen erhöhen wegen des Corona-Defizits ihre Preise.
- Im dritten Quartal stiegen die Kosten für eine Mahlzeit um 1 Prozent.
Die Corona-Pandemie hat die Wirtschaft hart getroffen – insbesondere die Gastronomie. Restaurants und Bars waren insgesamt für mehr als ein halbes Jahr geschlossen. Das bescherte vielen Wirten hohe Einbussen.
Obschon die Zeit der Lockdowns vorbei zu sein scheint, ist die Stimmung in der Gastronomie noch immer getrübt. Der Grund: die ausgeweitete Zertifikatspflicht. Sie reisst weitere, teils grosse Löcher in die Bilanzen.
So haben bereits mehr als 80 Prozent der gastgewerblichen Betriebe wegen des Covid-Zertifikats Umsatzeinbussen erlitten, wie Gastrosuisse in einer Mitteilung schreibt. Bei der Hälfte würden die Verluste bei über 30 Prozent liegen.
Preisanstieg von 1 Prozent
Die Folge: Viele Wirte wälzen die Defizite auf ihre Kunden ab. So sind die Mahlzeiten in Restaurants und Cafés im dritten Quartal um ein Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen, wie Gastrosuisse auf Anfrage von Nau.ch bestätigt. Den grössten Anstieg dabei würden mit 1,37 Prozent die Wein-Preise verzeichnen.
Auch das vegetarische und vegane Restaurant Tibits bestätigt, im September teils «leicht» erhöhte Preise eingeführt zu haben. Dies hängt laut der Mediensprecherin Claire Honegger auch damit zusammen, dass Bezug und Logistik von Rohwaren durch die Corona-Pandemie erschwert seien.
Die Schweizer Restaurantkette Bindella gibt sich bei dem Thema etwas bedeckter. «Es ist korrekt, dass die Beschaffungskosten grundsätzlich gestiegen sind», erklärt Mediensprecher Alexander Maycock.
Weiter: Man beobachte die Situation und prüfe aktuell, wie man mit der neuen Ausgangslage umgehen wolle. Was das konkret für die Kunden heisst, beantwortet Maycock nicht.
Fest steht: Dass die Preise in naher Zukunft wieder sinken, bezweifelt Gastrosuisse. Zumal die Betriebskosten wegen der Zertifikatspflicht gestiegen seien.