Schweizer füllen die Lücken auf heimischen Campingplätzen
Campingplätze des TCS kompensieren fehlende ausländische Gäste durch Schweizer Kunden. Dennoch können die jüngsten Umsatzeinbussen nicht wettgemacht werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Mehr als die Hälfte aller Gäste der TCS-Campingplätze sind aus dem Ausland.
- Wegen der Corona-Krise kommen kaum immer noch Gäste aus dem Ausland.
- Diese werden in diesem Jahr fast ausschliesslich mit Schweizer Gäste kompensiert.
Gut 6 Millionen Franken beträgt laut TCS-Vizedirektor Oliver Grützner der Umsatzausfall bei den TCS-Campingplätzen. Dies, nachdem diese rund 10 Wochen geschlossen hatten. Seit Samstag dürfen die 24 Plätze des grössten Schweizer Campingplatzbetreibers nun aber wieder Gäste empfangen.
Das erste Wochenende nach der Wiedereröffnung sei aufgrund des schlechten Wetters zwar eher langsam angelaufen. «Doch seit Mitte Mai die Lockerungen bekannt wurden, sind die Buchungen für die Sommermonate in die Höhe geschnellt.» So Grützner in einer gemeinsamen Telefonkonferenz von TCS, Sorell Hotels, den Tourismusregionen Zermatt und St. Moritz vom Montag.
Bis Mitte August seien die Campingplätze des TCS schon wieder grösstenteils ausgebucht. Und das, obwohl fast alle Gäste aus dem Ausland wegfallen. Laut dem Branchenverband Parahotellerie Schweiz kommt knapp ein Viertel der TCS-Gäste aus dem Ausland, beispielsweise aus Deutschland und den Niederlanden. «Wir kompensieren den Wegfall unserer ausländischen Gäste fast vollständig durch Schweizer Kunden», sagte Grützner.
Corona-Krise lässt Campingplatz-Ferien an Beliebtheit gewinnen
Faktoren für die Campinglust der Schweizer seien neben dem Wetter auch die Einschränkungen an den Grenzen, die viele Schweizer verunsichern. Aber auch der bereits seit längerem anhaltende Trend zu mehr Campingferien trage zu den guten Buchungszahlen bei.
«Wir erwarten für 2021 wieder Umsätze auf dem Niveau von 2018/19.» So Grützner, der anfügte, dass das Budget für 2020 auf 2021 verschoben werde. Operativ habe man keine Kürzungen vornehmen müssen. Die Angestellten seien in Kurzarbeit gewesen und gewisse Marketingaktivitäten eingefroren worden, sagte der Vizedirektor.
Eine etwas schwierigere Situation erlebt Thomas Kleber, operationeller Leiter der Sorell Hotels. «Die Umsatzausfälle sind enorm», sagte er und ergänzte: «Obwohl Hotels grundsätzlich offen bleiben durften, mussten wir innert kürzester Zeit 17 unserer 18 Sorell Hotels schliessen. Es war schlicht keine Nachfrage mehr vorhanden.»