Der Chef der Elcom warnt vor Blackouts im Winter. Abhilfe sollen Kerzen, Brennholz & Co. leisten. Damit hat der Run auf diese Alternativen begonnen.
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Werner Luginbühl, der Chef der Eidgenössischen Elektrizitätskommission (Elcom). (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Schweiz droht aufgrund des Ukraine-Krieges im Winter ein Gas- und Strommangel.
  • Erste Einwohner hamstern deshalb bereits Alternativen wie Kerzen, Holz und Taschenlampen.
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Der Bundesrat warnt bereits seit Wochen vor möglichen Engpässen bei Gas und Strom. Am Wochenende folgte Werner Luginbühl, Präsident der Elektrizitätskommission (Elcom). Er riet, «genügend Kerzen im Haus zu haben».

Ein Appell, den sich Politiker von links bis rechts schon länger zu Herzen nehmen. Das zumindest behaupten Christian Imark (SVP), Bastien Girod (Grüne) & Co. im Gespräch mit Nau.ch.

Energiekrise
Kerzen liegen in diesem Jahr im Trend. (Symbolbild) - Pexels

Spätestens nach den Aussagen des Elcom-Chefs scheint aber auch die breite Bevölkerung die Warnungen ernst zu nehmen. Wie Brack auf Anfrage von Nau.ch nämlich bestätigt, ist die Nachfrage nach Kerzen seither deutlich gestiegen. «Der Terminus gehört zu den Top-Suchbegriffen der letzten Tage», fügt Mediensprecher Daniel Rei hinzu.

Genaue Zahlen nennt der Onlinehändler nicht, dafür aber die Konkurrenz. Bei Galaxus etwa seien bereits im letzten Monat 65 Prozent mehr Kerzen verkauft worden als noch vor einem Jahr. Die Worte des Elcom-Chefs habe die Nachfrage indes noch weiter angeheizt.

Haben Sie sich bereits mit Kerzen, Holz & Co. für den Winter eingedeckt?

Doch damit nicht genug. Auch Taschenlampen würden sich mit einem Umsatzplus von 45 Prozent grosser Beliebtheit erfreuen. Zu den ganz klaren Kassenschlager zählt jedoch das Holz, betont Mediensprecher Alex Hämmerli. Hier sei der Umsatz allein im Juli um satte 650 Prozent gestiegen.

Preise für Kerzen bereits gestiegen

Auch bei Brack sowie den beiden Detailriesen Coop und Migros würden die Verkaufszahlen des Brennstoffs schon seit Monaten ansteigen. Ob dies allein an der drohenden Gasknappheit oder doch auch an der Grillsaison liegt, können sie nicht abschliessend sagen.

Für ersteres würde der Fakt sprechen, dass auch Heizöfen, -decken und Stromgeneratoren aktuell sehr gefragt sind. Also eigentlich alles, was Wärme liefert, ohne fossile Brennstoffe zu benötigen.

Brennholz
Mit einem Verkaufsplus von 650 Prozent ist Brennholz aktuell die beliebteste Alternative zu den fossilen Brennstoffen. - Keystone

Wie lange sich jedoch Alternativen wie Kerzen, Taschenlampen und Holz halten werden, bleibt abzuwarten. Denn erste Produkte sind bereits teurer geworden.

Die Preise für Kerzen beispielsweise hätten sich bei Brack «etwas erhöht». Grund dafür seien der Rohstoffmangel sowie ein Anstieg der Lieferkosten. Anderswo hingegen halten sich die Preise – noch – konstant.

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