Schweizer hängen enorm an ihren Postfilialen
Die Post schliesst Filialen. Doch die Mehrheit der Schweizer will nicht, dass die Poststellen abgeschafft werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die meisten Schweizer wollen nicht, dass Poststellen abgeschafft werden.
- Die Post argumentiert, dass Kunden trotz Filialschliessungen mehr Zugangspunkte hätten.
Die Post ist im Umbruch. Rund 400 Poststellen fallen bis 2020 weg. Dafür gibt es alternative Zugangspunkte: Etwa in Dorfläden, beim Detailhändler oder Selbstbedienungsautomaten.
Doch Schweizer hängen an ihren Poststellen, wie eine aktuelle Umfrage von Moneyland.ch zeigt. Auf die Frage, ob die Postfilialen abgeschafft werden sollen, gaben über 50 Prozent an: «Ganz und gar nicht.» Nur rund 20 Prozent sind einer Abschaffung der Poststellen neutral oder positiv gestimmt.
Syndicom: «Erhalten täglich Zuschriften»
Bei der Gewerkschaft Syndicom fühlt man sich «absolut» bestätigt. «Wir haben immer betont, wie wichtig für die Bevölkerung die postalische Versorgung ist», sagt Zentralsekretär David Roth.
Das Resultat der Umfrage entspreche auch seiner Wahrnehmung. «Wir erhalten täglich Zuschriften und im ganzen Land werden bei jeder Schliessung Petitionen mit hunderten von Unterzeichnenden eingereicht.» Bisher würden diese Leute allerdings von der Politik ignoriert.
Post: «Das Netz wird grösser»
Die Post hält fest, dass die Poststellen nicht abgeschafft würden. Den Umbau erklärt der gelbe Riese als Reaktion auf geänderte Kundenbedürfnisse. «Darauf reagiert die Post, indem sie ihr Postnetz zu einem ausgewogenen Mix an Zugangspunkten weiterentwickelt», sagt Sprecherin Masha Foursova.
Sie betont, dass das Netz trotz Filialschliessungen grösser würde. Bis 2020 soll es über 4200 Zugangspunkte geben.
Der Umbau geschieht laut Post in Austausch mit der Bevölkerung. «Der intensive Dialog führt dazu, dass über 80 Prozent der Filialumwandlungen im Einvernehmen mit den lokalen Behörden umgesetzt werden.»