Schweizer Immobilien sind im zweiten Quartal günstiger geworden
Die Preise für Wohnungen und Häuser in der Schweiz sind im zweiten Quartal gesunken. Die Gründe sind steigende Zinsen und wirtschaftliche Unsicherheit.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Preise für Wohnungen und Häuser sind auf den Schweizer Immobilienmarkt gesunken.
- Die Preissenkung bei Häusern betragen durchschnittlich 0,8%, bei Eigentumswohnungen 0,1%.
- Die Preise sinken aufgrund der Wirtschaftslage, den Zinssätzen und der Marktstimmung.
Die steigenden Zinsen und die wechselhafte Wirtschaftslage im zweiten Quartal haben sich auf den Schweizer Immobilienmarkt ausgewirkt. Die Preise für Wohnungen und Häuser sanken.
Bei Häusern lagen die Preise im Schnitt um 0,8 tiefer als im Vergleichszeitraum 2022. Das ergab gemäss das am Dienstag vom Immobilienportal Realadvisor veröffentlichte Barometer. Weniger stark war der durchschnittliche Preisnachlass bei den Eigentumswohnungen. Sie vergünstigten sich um 0,1 Prozent, wie es heisst.
20 Prozent weniger Immobilien verkauft
Zudem wurden laut der Mitteilung 20 Prozent weniger Immobilien verkauft als im Vorjahreszeitraum. Dieser Rückgang der Transaktionen führte zu einem «deutlichen Anstieg des Bestands an Wohnungen und Häusern». So seien von April bis Juni online 14 Prozent mehr Immobilien zum Verkauf angeboten worden, heisst es. In den Kantonen Tessin, Wallis und Graubünden habe das Angebot sogar noch stärker zugenommen als im Rest der Schweiz.
«Der steigende Bestand an Häusern könnte in einigen Regionen, in denen das Angebot die Nachfrage übersteigt, zu einem Markt führen, der Käufer begünstigt», wird Realadvisor-Mitgründer Jonas Wiesel in der Mitteilung zitiert. Die aktuellen Anpassungen könnten «neue Chancen für Käufer bieten». Gleichzeitig müssten Immobilienverkäufer «möglicherweise ihre Strategien überdenken, um sich an diese Übergangszeit auf dem Schweizer Immobilienmarkt anzupassen», so Wiesel.
Märkte rechnen mit Zinssenkungen
Grund für das höhere Angebot und damit verbunden die sinkenden Preise seien mehrere Faktoren. Dazu gehören die Wirtschaftslage, die Zinssätze und die allgemeine Marktstimmung. Die Märkte rechneten nach den jüngsten Leitzinserhöhungen durch die SNB nun allerdings bereits wieder mit möglichen Zinssenkungen im kommenden Jahr. «Diese Aussicht könnte zu etwas niedrigeren Hypothekenzinsen in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 führen», so Wiesel.