Schweizer Kita führt erstmals Impf-Pflicht ein
Erstmals hat in der Schweiz eine Kita die Impfpflicht eingeführt. Ungeimpfte Kinder werden abgewiesen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Organisation «Bubble Bees» lehnt ungeimpfte Kinder ab.
- Auch Mitarbeiter müssen geimpft sein.
In der Schweiz hat eine erste Kindertagesstätte ungeimpfte Kinder abgewiesen. Die Organisation «Bubble Bees», die Kitas in vier Kantonen führt, nimmt laut aktuellem Reglement nur noch Kinder auf, die gegen Masern und Keuchhusten geimpft sind, wie die «SonntagsZeitung» berichtet.
Gemäss dem Verband für Kinderbetreuung (Kibesuisse) gibt es bisher keine andere Institution mit Impfpflicht. «Wir hatten zunehmend Anfragen von Impfgegnern, die ihre Kinder bei uns platzieren wollten», wird die Kita-Geschäftsführerin Nathalie Rehak zitiert.
Schon mehrere ungeimpfte Kinder abgelehnt
Nun prüfe man bei allen Bewerbern den Impfausweis. Wer den nötigen Schutz nicht vorweisen könne, der werde abgelehnt. Dies ist laut Rehak schon in mehreren Fällen passiert. Das Obligatorium gilt für alle acht Kitas der Organisation, fünf davon in Zürich und je eine in Baden AG, Frauenfeld TG und Schaffhausen.
Auch Mitarbeiter müssen geimpft sein. Für Kinder gilt die Pflicht spätestens ab zwölf Monaten. Die Impfpflicht ist laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) zulässig. Im Gegensatz zu Kindergärten und Schulen seien die allermeisten Kitas Privatinstitutionen, erklärte Daniel Koch, Leiter der Abteilung für übertragbare Krankheiten.
Auch Mitarbeiter müssen geimpft sein
«Sie haben keine Aufnahmepflicht und können ohne Weiteres nur geimpfte Kinder aufnehmen.» Der Bund hofft den Angaben zufolge, dass nun auch andere Anbieter prüfen, ob ein Obligatorium auch bei ihnen Sinn macht.
Der Bund registrierte im laufenden Jahr bisher 200 Masernfälle - viermal mehr wie im gesamten 2018. Oft sind Kinder betroffen. Mehr als zehn EU-Staaten haben ein allgemeines Impfobligatorium.