Schweizer Süden zieht wieder vermehrt Touristen an
Angesichts der Corona-Pandemie sind Ferien im Inland beliebt. Im Süden der Schweiz erwartet man bereits zahlreiche Gäste – nicht nur Einheimische.
Das Wichtigste in Kürze
- Regionen im Süden der Schweiz ziehen wieder massenhaft Touristen an.
- Gerade im Tessin sind viele beliebte Ferienhotels bereits ausgebucht.
- Auch ausländische Gäste kommen trotz Corona wieder in die Schweiz.
Die Ferien haben begonnen, erste Grenzen sind wieder geöffnet. Doch die Corona-Krise ist längst nicht überwunden. Das betont auch der Bundesrat. Sein Appell: «Machen Sie Ferien in der Schweiz.»
Und tatsächlich: Ferien im Inland sind so beliebt wie selten. Doch auch Touristen aus den Nachbarländern zieht es diesen Sommer in die Schweiz. Besonders beliebt: der Süden.
«Für Juli haben wir aktuell eine durchschnittliche Belegung von 60 Prozent», erklärt Jutta Ulrich vom Tourismus Tessin. Beliebte Ferienhotels sowie Ferienwohnungen und Campingplätze seien fast komplett ausgebucht.
Auffällig: Die grosse Mehrheit der Anfragen stammen aus der Schweiz. Darunter seien auch Gäste, die normalerweise ihre Sommerferien im Ausland verbringen, so Ulrich. Aber auch Stammgäste aus Deutschland oder aus den Benelux-Staaten würden wieder vermehrt anreisen.
Nach Wochen der Stille eine erfreuliche Entwicklung. Ob diese aber auch an die Vorjahresperiode rankommt, kann Ulrich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen.
Ebenfalls beliebt bei Schweizern ist der Kanton Wallis. «Aufgrund der aktuellen Situation gibt es einen höheren Anteil an Buchungen von Schweizer Gästen», erklärt Laura Marro vom regionalen Tourismus. Das sei erfreulich, denn so könne der Rückgang ausländischer Touristen zu einem Grossteil kompensiert werden.
Graubünden erwartet «guten bis sehr guten Sommer»
Besonders rosig sieht es im Kanton Graubünden aus. «Der Stand der Buchungen für Juli und August in den Bündner Bergen ist mehrheitlich gut.» Das sagt Thalia Wünsche vom regionalen Tourismus. Regionen wie Lenzerheide, Mittelbünden, Flims Laax Falera oder das Safiental gingen sogar von einem «guten bis sehr guten Sommer» aus.
«Wir haben schon früh ein gesteigertes Interesse von Schweizerinnen und Schweizer gespürt», so Wünsche. Buchungen aus dem Ausland betrügen rund 20 bis 25 Prozent – im Vergleich zum Vorjahr etwas weniger. Auch hier stammen die meisten aus Deutschland und den Benelux-Ländern. Nur vereinzelte Buchungen seien von Italiener, Briten und Franzosen.
Fest steht: Zumindest für die südlichen Regionen der Schweiz dürfte der Sommer verhältnismässig gut verlaufen. Doch Schweizer Städte werden wegen fehlender Touristen wohl gespenstisch leer bleiben. Die Organisation Schweiz Tourismus rechnet deshalb für das aktuelle Jahr mit einem Umsatzverlust von über einer halben Milliarde Franken.