Schweizer Technologie für deutsche Polarforscher

Swiss Engineering
Swiss Engineering

Zurzibiet,

Die Firma Brugg Pipes aus Kleindöttingen (AG) hat ein Abwasser-Rohrsystem für die Antarktis-Forschungsstation des deutschen Alfred-Wegener-Instituts geliefert.

Schweizer Technologie
Extreme Anforderungen im ewigen Eis: Die Neumayer-Station setzt bei der Abwasserentsorgung auf Schweizer Technologie. - Brugg

Das Wichtigste in Kürze

  • Schweizer Rohre leiten das Abwasser aus der zur Sickergrube.
  • Das Abwasser wird beheizt, damit es unterwegs nicht einfriert.
  • Die Rohre mussten mit einem Pistenbully im Eis verlegt werden.

Die Antarktis ist ein gefährlicher und faszinierender Ort zugleich. Ohne die richtige Ausrüstung ist die Eiswüste tödlich, doch sie birgt Datenschätze, mit denen wir unseren Planeten besser verstehen. Das Alfred-Wegener-Institut (AWI) erforscht genau diese Fragen. Das Institut ist ein führendes Zentrum für Polar- und Meeresforschung und eine der wenigen Einrichtungen weltweit, die sowohl in der Arktis als auch in der Antarktis aktiv sind. In der Antarktis betreibt das Institut die Neumayer-Station III, eine wichtige Basis für Inlandexpeditionen und Polarflugzeuge.

Abwasserentsorgung ins Eisfeld

Der Betrieb einer Forschungsstation in der Antarktis bringt einzigartige Herausforderungen mit sich. Zum Beispiel die Abwasserentsorgung. In der Neumayer-Station wird das vergleichsweise gering bakteriell belastete «graue Abwasser» aus Küche, Wäscherei und Toiletten einer einfachen Behandlung unterzogen, bevor es in einer Grube im Schnee versickert. Diese Entsorgungsmethode ist gesundheitlich unbedenklich und hat keine negativen Auswirkungen auf den Schnee oder die Umwelt. Damit das Abwasser auf dem Weg von der Forschungsstation zur Sickergrube nicht einfriert, ist ein beheiztes, isoliertes und flexibles Rohrsystem für extreme klimatische Bedingungen notwendig. Dafür setzen die Forscher jetzt auf Schweizer Technologie: Die Firma Brugg hat ein beheiztes und isoliertes Rohrsystem geliefert, das speziell auf die extremen klimatischen Bedingungen vor Ort abgestimmt ist und dafür sorgt, dass die Abwasserentsorgung im Eisfeld jederzeit funktioniert.

Die Anforderungen der Polarforscher umfassten ein 50 Meter langes Rohrsystem mit zwei integrierten Heizdrähten. Um eine konstante Heizleistung zu gewährleisten, wurde das Rohr mit einem Regler ausgestattet, der die Heizleistung auf 30 Watt pro Meter begrenzt. Aufgrund der extremen Temperaturen und der Umgebung wurden das Rohr und alle aussenliegenden Komponenten in Edelstahl ausgeführt. Am Ende der Leitung wurde eine Schweiss-Anschlussverbindung mit zusätzlicher Abdichtung durch einen Schrumpfschlauch integriert.

Montage in eisiger Kälte

Martin Rigaud, Leiter Fernwärme bei Brugg Pipes, berichtet: «Der Transport in die Antarktis war eine echte logistische Herausforderung. Die Bedingungen vor Ort waren einzigartig. Auf dem schneebedeckten Gelände der Forschungsstation wurde ein rund 50 Meter langer Graben ausgehoben, durch den das Rohr später verlegt wurde. Bei uns in Europa graben normalerweise Bagger den Boden aus, um unsere Rohre zu verlegen. In der Antarktis musste der Pistenbully diese Arbeit übernehmen und den Graben im Schnee ausheben. Auch beim Verlegen des Rohres kam der Pistenbully zum Einsatz.»

Kommentare

User #1573 (nicht angemeldet)

BRAVO FÜR DIESE TECHNOLOGIE !

Weiterlesen

Deutscher Influencer Schweiz
8 Interaktionen
«Wandere aus»
VBS Nachrichtendienst kündigungen
145 Interaktionen
Indiskretion

MEHR SCHWEIZER TECHNOLOGIE

Swiss Engineering
EPF Lausanne
Schweizer Technologie
3 Interaktionen
Eingesetzt
schweizer technologie
6 Interaktionen
Forschung
Empa
Dank KI

MEHR AUS FRICKTAL