Schweizer Technologie: Menschenzentrierte, digitale Transformation

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Bern,

Bastian Widenmayer, Dozent der BFH teilt an der Verleihung des WI-Awards der Vereinigung Wirtschaftsingenieure Schweiz sein Wissen über Digitale Transformation.

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Die Herausforderung liegt darin, die Anliegen der Gesellschaft zu erkennen, nicht die der Technologie. - Priscilla du Preez

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor der Digitalisierung ist eine sorgfältige Reflexion wichtig.
  • Die Bestimmung der menschlichen Bedürfnisse ist herausfordernder als die Technik selbst.
  • Für eine nachhaltige Veränderung sollen positive Emotionen genutzt werden.

«Denke, bevor du handelst»: Das versuchten uns bereits die Grosseltern beizubringen. Reflexion, bevor die Digitalisierung im Unternehmen angegangen werde.

Das empfiehlt Prof. Dr. Bastian Widenmayer, Dozent für Innovationsmanagement und Entrepreneurship an der Berner Fachhochschule in seinem Referat. «Um von der Digitalisierung möglichst viel zu profitieren, muss man zuerst überlegen, was man tut», rät er.

Der Erfolg halte Firmen teilweise davon ab, eine Digitalisierung mit letzter Konsequenz anzugehen. Notwendige Entscheidungen werden verzögert, da sie oftmals auch schmerzlich sein können.

Teils sei die fehlende digitale Transformation auch dem Unverständnis der technischen Veränderung und deren exponentiellen Entwicklung, respektive Auswirkung geschuldet. Und nicht zuletzt liege es – so Bastian Widenmayer – nicht in der menschlichen Natur, sich verändern zu wollen.

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Schweizer Technologie: Die Ambivalenzen der digitalen Transformation. - Marco Verch

Schweizer Technologie: Komplexe Beziehung zwischen Gesellschaft und Digitalisierung

Die Digitalisierung verändere die Gesellschaft, sei von Skeptikern zu hören. Allerdings gelte dies auch umgekehrt, meint Widenmayer. Auch die Gesellschaft verändere die Digitalisierung. «Es ist eben komplex und es gibt keine klare Kausalkette.»

Eine Studie von PwC aus dem Jahre 2022 lässt eine bewegte Zukunft erahnen. 64 Prozent der Unternehmen stehen in der Schweiz erst am Anfang der digitalen Transformation. Dass sich die digitale Transformation teils nur langsam entwickle, liege oft am sogenannten Techno-Chauvinismus.

Diesem unterliegt die Annahme, dass die Schweizer Technologie alle unsere Probleme löst. «Per se löst Technologie gar kein Problem. Erst mit einem Verständnis der zu lösenden Herausforderung und Fähigkeiten in der Anwendung der Schweizer Technologie», können wir Mehrwert schaffen. Dies meint der durchaus technikaffine Widenmayer.

«Falls wir die Bedürfnisse der Menschen zu wenig kennen, digitalisieren wir uns an den wirklichen Problemen vorbei.» Ein Beispiel dafür sei die App für Autounfälle, schildert Widenmayer. «Nach dem Unfall ist wichtig, dass niemand verletzt ist. In dem Moment denkt niemand an eine App, die man zuvor noch nie gebraucht hat.»

Schweizer Technologie: Chancen erkennen, Treiber der digitalen Transformation

Krisensituationen beschleunigen die Veränderung. Das hat nicht zuletzt die Corona-Pandemie gezeigt. Krisen rufen Emotionen hervor. Diese können für die digitale Transformation genutzt werden, schlägt Widenmayer vor.

Allerdings sei dabei unbedingt zu beachten, dass Veränderungen, die aus negativen Emotionen wie Angst entstehen, nicht nachhaltig seien.

Wichtig sei es deshalb, über positive Emotionen die digitale Transformation anzutreiben. Etwa über den Ausblick, was in Zukunft erreicht werden kann. Und schliesslich – laut Widenmayer die schwierigste Aufgabe – die Komplexität, die aus der digitalen Transformation entstehe, auszuhalten. Und nicht versuchen diese permanent zu reduzieren.

WI-Award

Jedes Jahr zeichnet die Vereinigung Wirtschaftsingenieure Schweiz (VWI) die beste Bachelor- und die beste Masterarbeit schweizweit mit dem WI-Award aus. Der WI-Award wurde dieses Jahr zum 14. Mal vergeben. Elf Arbeiten wurden von den Partnerschulen der VWI eingereicht und von der Jury unter die Lupe genommen.

Die drei besten Bachelor- und die drei besten Master-Arbeiten präsentierten die Verfasser an der Verleihung des Awards. Kriterien zur Beurteilung der Arbeiten sind die wirtschaftliche Umsetzbarkeit und Nachhaltigkeit. Sowie der Praxisbezug, aber auch die Herangehensweise an eine Problemstellung und die Darstellung.

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