Schweizer Technologie: Prototypen für den Transport der Zukunft
Bei der European Hyperloop-Week 2024 wollen Studierende der ETH-Zürich mit ihrem Pod «Sarah Springman» an die Erfolge vergangener Jahre anknüpfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Vakuumröhre statt Flugzeug.
- ETH-Studierende entwickeln luftdichte Kapsel.
- Praxiserfahrung für die Ingenieurausbildung.
Nächste Woche wird es ernst für die angehenden Ingenieurinnen und Ingenieure des Swissloop-Projekts: An der European Hyperloop Week vom 15. bis 21. Juli in Dübendorf treffen sich Studierendenteams aus der ganzen Welt, um ihre Hyperloop-Konzepte zu präsentieren und die besten Prototypen zu ermitteln.
Hinter dem Begriff Hyperloop verbirgt sich ein Hochgeschwindigkeitstransportsystem, bei dem sich Kapseln in einer Vakuumröhre mit hoher Geschwindigkeit fortbewegen. Ein solches Verkehrssystem soll es ermöglichen, grosse Entfernungen ähnlich schnell wie mit dem Flugzeug zurückzulegen. Da die Reise in einer fast luftleeren Röhre stattfindet und sich die Kapseln mittels Magnetschwebetechnik fortbewegen, gibt es nur sehr wenig Reibung. Ist die Kapsel erst einmal auf Reisegeschwindigkeit beschleunigt, wird nur noch sehr wenig Energie benötigt, um die Geschwindigkeit zu halten.
An Universitäten auf der ganzen Welt entwickeln Studierende so genannte Pods, Kapseln für die Reise durch die Vakuumröhre. An der European Hyperloop Week präsentieren die Nachwuchsingenieurinnen und -ingenieure ihre Prototypen einer Jury und treten in verschiedenen Kategorien gegeneinander an. Bereits zum achten Mal sind ETH-Studierende am Start. Ihr aktueller Pod trägt den Namen Sarah Springman, benannt nach der ehemaligen Rektorin der ETH Zürich.
Die Zürcher Studis befinden sich im Endspurt der Vorbereitungen für ihr Heimspiel in Dübendorf. Die Messlatte liegt hoch: Im vergangenen Jahr konnte sich die Schweizer Technologie an der European Hyperloop Week im schottischen Edinburgh durchsetzen. Der ETH-Pod «Bertrand Piccard» gewann fünf von insgesamt zehn Auszeichnungen, darunter den «Complete Pod Award» für den besten Prototyp der Veranstaltung. Um diesen Erfolg zu wiederholen, haben sich die Studierenden einiges einfallen lassen: «In diesem Jahr haben wir uns darauf fokussiert, den Pod komplett vakuumdicht zu machen. Das hat bis jetzt noch kein Studierenden-Team vor uns probiert», erklärt ETH-Student Yanik Schwab.
Projekte wie Swissloop tragen nicht nur dazu bei, die Schweizer Technologie voranzubringen, sie sind auch wichtiger Bestandteil der Ingenieurausbildung. Praktische Erfahrungen wie diese kann man im Hörsaal nicht sammeln. «Ich glaube, der grösste Lerneffekt ist, dass man sieht, was es alles braucht, damit so ein Projekt zustande kommt. Die Entwicklung zu sehen und alles, was dahintersteckt, das Organisatorische, aber auch das Ingenieurwesen», erklärt ETH-Student Brian Schnider, der im Swissloop-Team für die technische Leitung zuständig ist.