Schweizer Technologie: Turbulenzen als Chance für die Energiewende
Schweizer Technologie: Swiss Engineering fordert 35 TWh im 2035 und 50 TWh im 2050 Stromproduktion aus neuen erneuerbaren Energien.
Das Wichtigste in Kürze
- Swiss Engineering fordert 35 TWh im 2035 und 50 TWh im 2050 aus erneuerbaren Energien.
- Man will weg von der Fremdversorgung zur Produktion von eigener Photovoltaik & Speichern.
- Erneut soll der Fokus auf die Energiestrategie 2050 gelegt werden.
Die aktuellen Turbulenzen veranlassen Unternehmen umzudenken: Weg von der Fremdversorgung zur Produktion von eigener Photovoltaik und Speichern.
Roland Büchi, Professor an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften, schreibt über die Chance auf dem Energiesektor für die Energiewende.
Die Energie steht im Rampenlicht
Die Energie war über viele Jahrzehnte ein Garant für Stabilität. Die Ingenieurinnen haben im Hintergrund dafür gesorgt, dass davon immer genügend und zur richtigen Zeit vorhanden war. Nun überschlagen sich die Ereignisse. Wenn in Europa weniger Gas und Öl zur Verfügung stehen, muss die Stromproduktion die Lücke schliessen können.
Plötzlich steht die Energie in der Schweizer Technologie also im Rampenlicht. Dafür werden jetzt in vielen Bereichen Task Forces gebildet. Wie soll man mit einer Mangellage umgehen? Die gegenwärtige Hektik und der Ausblick auf den nächsten Winter rauben indes vielen den Schlaf.
Schweizer Technologie: Erneuter Fokus auf die Energiestrategie 2050
Wir sollten den Fokus in der Schweizer Technologie wieder auf die langfristig geplante Energiestrategie 2050 richten. Die gegenwärtige Misere hat bezüglich der Energiewende auch positive Aspekte an sich. Wir werden uns in den nächsten Wintern sicher einschränken und etwas mehr Pullover anziehen müssen. Im schlimmeren Fall wird auch die Wirtschaft betroffen sein.
Dann, wenn es zu Stromabschaltungen in der Produktion kommt. Doch viele Unternehmen sind daran umzudenken, weg von der Fremdversorgung, hin zur eigenen Produktion mit eigener Photovoltaik und Speichern. Die gegenwärtige und künftige Preisentwicklung im Energiesektor verhilft zu diesem Umdenken.
Energieziele auf Kurs
Und auch die Grafik zeigt es: Die Schweiz war schon Ende 2021 auf Kurs mit der Energiestrategie 2050. Es wurden insgesamt 4712 GWh Strom durch neue erneuerbare Energien (ohne Wasserkraft) produziert. Auch der neu geplante Zielwert für 2035 von 17’000 GWh Jahresproduktion mit erneuerbaren Energien ist problemlos möglich.
Mit den gegenwärtigen Entwicklungen wird die rote Ausbaukurve jedoch noch steiler nach oben zeigen. Swiss Engineering fordert in seinem Positionspapier Änderungen des Energiegesetzes und des Stromversorgungsgesetzes. Zudem einen Richtwert für 2035 von 35’000 GWh Stromproduktion aus neuen erneuerbaren Energien.
Das ist mit vereinten Kräften von Ingenieuren, Politik und Gesellschaft möglich. Und es ermöglicht die schrittweise Unabhängigkeit der Schweiz in der Energieversorgung schon in sehr absehbarer Zeit.
Packen wir also die Chance und bauen die erneuerbaren Energien massiv aus.