Schweizer Wirtschaft nimmt langsam wieder Fahrt auf
Das Coronavirus traf die hiesige Wirtschaft mit voller Wucht. Nun aber scheint die Pandemie weit weg. Zeit für eine erste Bilanz.
Das Wichtigste in Kürze
- Mitte Februar hob der Bundesrat beinahe sämtliche Massnahmen auf.
- Seither nimmt die hiesige Wirtschaft wieder Fahrt auf.
- Nur die Fitnesscenter leiden noch besonders hart unter den Folgen der Krise.
Zwei Jahre lang hat die Corona-Pandemie unser aller Leben geprägt. Nahezu monatlich musste der Bundesrat drastische Massnahmen verhängen, nur selten konnte er vorübergehende Lockerungen aussprechen.
Seit der Rückkehr in die normale Lage scheint die Pandemie jedoch weit weg. Die Hemmungen sind gefallen, die Menschen wieder unterwegs. Eine Entwicklung, die der hiesigen Wirtschaft neuen Optimismus schenkt.
«Im Gastgewerbe herrscht Aufbruchstimmung», freut sich Daniela Kimmich, Mediensprecherin bei Gastrosuisse. Mit dem Fall der Zertifikats- und der Homeofficepflicht seien die Gäste rasch in die Restaurants, Bars und Hotels zurückgekehrt.
«Die wirtschaftliche und personelle Lage im Gastgewerbe ist jedoch weiterhin ernst», betont Kimmich. Es brauche Zeit, bis sich die gastgewerblichen Betriebe erholt haben. Denn viele Betriebe hätten ihre gesamten Reserven aufgebraucht.
Online-Welle flacht ab
Auch im Detailhandel zeigt man sich wieder optimistisch. Grund dafür sind die rückläufigen Umsätze im Onlinehandel. «Es zeigt sich, dass durch die staatlichen Eingriffe während der Pandemie, der Onlinehandel sozusagen künstlich befeuert wurde und sich dieser nun wieder normalisiert», so Direktorin Dagmar T. Jenni.
Zudem hätten Konsumentinnen und Konsumenten – bedingt durch die teils strikten Massnahmen – einen Teil ihres Konsums substituiert. Dieser Konsum falle inzwischen langsam aus dem Detailhandelsumsatz raus.
Nur «schleppend» läuft das Geschäft hingegen bei den Fitnesscentern an, wie Claude Ammann vom Schweizerischen Fitness- und Gesundheitscenter Verband erklärt. Nicht nur, dass viele Menschen weiterhin Angst hätten in Innenräumen zu trainieren, auch fehle es an Neuzugängen.
«Die grösste Problematik liegt aber vor allem in den Zeitgutschriften», unterstreicht Ammann. «Die verlorene Zeit aus den Lockdown-Zeiten wollen die Kunden erstattet haben. Und wir als Dienstleister müssen da entgegenkommen.» Viele Fitnesscenter hätten deshalb ihre Reserven längst aufgebraucht.