Schweizer zahlen immer häufiger mit dem Handy
Lange wurden Bezahl-Apps belächelt. Doch innert Jahresfrist hat sich die Zahl der Transaktionen verdoppelt.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz werden mit Bezahl-Apps monatlich 1,7 Millionen Transaktionen getätigt.
- Bis 2020 soll sich laut einer Studie der Wert verdreifachen.
Bezahl-App haben in der Schweiz Aufwind. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Hochschule Luzern. Demnach hat die Zahl der Nutzer von Apps wie Twint im letzten Jahr verdoppelt. Die Studienautoren analysierten dazu Daten der Schweizerischen Nationalbank, des Bundesamts für Statistik und der Bezahl-App Twint.
Aktuell sind über eine Million Nutzer bei der Bezahl-App Twint registriert. Vor einem Jahr waren es noch 500'000. Zieht man in der Schweizer Bevölkerung die unter 15-Jährigen ab, so nutzen zur Zeit 13 Prozent der Schweizer Twint. Allerdings gilt zu beachten, dass ein Drittel der Twint-Nutzer noch keine Transaktion getätigt hat.
Im Oktober wurde Transaktionen für 65 Millionen Franken über die Bezahl-App gemacht. Damit hat sich das Bezahlvolumen fast verdreifacht. Bei fast jeder zweiten Transaktion wird Geld von Nutzer zu Nutzer übertragen. 39 Prozent der Zahlungen waren vor Ort, 14 Prozent der Zahlungen im Onlinehandel.
Primär vor Männern genutzt
Laut der Studie werden Bezahl-Apps überwiegend von Männern genutzt. «Dies ist ein typisches Phänomen des Adoption-Verhaltens bei technologischen Innovationen», sagt Studienautor Andreas Dietrich. Twint und Co. sind allerdings keine Spielerei für Junge. Die derzeit wichtigste Nutzergruppe ist zwischen 30 und 40 Jahre alt.
Mit monatlich 1,75 Millionen Transaktionen kommt mobiles Bezahlen in der Schweiz auf einen Marktanteil von 0,5 Prozent. Laut der Studie dürfte sich der Wert bis 2020 auf 5,7 Millionen Transaktionen erhöhen. Für Dietrich ist klar: «Je schneller und besser die Produkte weiterentwickelt werden und je höher der Mehrwert für die Nutzer ist, desto schneller erreich Mobile Payment den Durchbruch.»