Signa Holding: Ex-Kanzler Gusenbauer fordert Millionen
Der frühere österreichische Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (SPÖ) soll Forderungen in Höhe von über 6,3 Millionen Euro gegen Signa Holding eingereicht haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Ex-SPÖ-Kanzler Alfred Gusenbauer hat eine Millionenforderung gegen Signa eingereicht.
- Die Forderungen wurden sowohl über sein Beratungsunternehmen als auch privat eingereicht.
- Der ehemalige österreichische Politiker ist seit 2008 mit Signa verbunden.
Alfred Gusenbauer, der ehemalige SPÖ-Kanzler, hat eine Forderung von über 6,3 Millionen Euro gegen Signa Holding eingereicht. Dies wurde durch Recherchen von «Profil» und die «Süddeutsche Zeitung» bekannt. Gusenbauer ist seit seinem Ausscheiden aus der Politik im Jahr 2008 mit Signa verbunden.
Er ist Beirat der insolventen Signa Holding und Aufsichtsratschef zweier weiterer insolventer Unternehmen: Der Signa Prime Selection AG und der Signa Development Selection AG. Die Forderungen wurden sowohl über sein Beratungsunternehmen als auch privat eingereicht. Die offenen Beträge belaufen sich auf mehr als 5,5 Millionen Euro plus Verzugszinsen in Höhe von rund 167'000 Euro.
Verhandlungen laufen noch
Zusätzlich hat Gusenbauer laut «Profil» eine private Forderung über fast 680'000 Euro gestellt. Diese Summe setzt sich aus monatlichen Honoraren sowie einer zusätzlichen Zahlung von 300'000 Euro im November zusammen.
Um die beiden insolventen Unternehmen zu sanieren, wird eine Überbrückungsfinanzierung benötigt: Für die Signa Prime zwischen 300 und 500 Millionen Euro und für die Signa Development etwa 50 Millionen Euro. Dies berichteten die «Oberösterreichischen Nachrichten». Das Geld soll laut Berichten vom neuen CEO Erhard Grossnigg in Form eines Massedarlehens aufgetrieben werden. Die Verhandlungen laufen noch.
Zusammenbruch von Signa Holding könnte Staat Geld kosten
Auf die Frage, ob er Geld zur Verfügung stellen werde, antwortete der Bauunternehmer Hans Peter Haselsteiner: «Das sei möglich, wenn alle zustimmen.» Gusenbauer hingegen hat Fragen zu Compliance-Problemen und den hohen Verzugszinsen laut «Profil» unbeantwortet gelassen.
Der Zusammenbruch von Signa könnte den Staat Geld kosten, warnte der Präsident der Finanzprokuratur Wolfgang Peschorn in der «Krone». Der Chef des IHS Holger Bonin sagte in einem Interview mit Ö1: «Der Schaden für die heimische Wirtschaft werde wahrscheinlich nicht sehr gross sein.» Er fügte hinzu, dass die Pleiten von Signa Auswirkungen auf den Immobilienmarkt haben werden. Es könnten Leerstände entstehen und es könnte zu Kündigungen kommen.