SNB-Chef spricht sich gegen Bitcoin als Währungsreserve aus

Keystone-SDA
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Bern,

SNB-Chef Schlegel ist gegen Bitcoin als Währungsreserve. Gründe sind die Volatilität, fehlende Liquidität und mögliche Sicherheitsprobleme.

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Eine Initiative will, dass die SNB Bitcoins hält. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • SNB-Chef Schlegel will keine Bitcoins als Währungsreserve halten.
  • Kryptowährungen sind wegen der tiefen Marktkapitalisierung weiterhin ein Nischenphänomen.
  • Eine Initiative verlangt, dass die SNB Währungsreserven aus Gold und Bitcoin bilden.

Der Chef der Schweizerischen Nationalbank, Martin Schlegel, hat sich gegen den von einer Initiative verlangten Kauf von Bitcoin ausgesprochen. Für die Nationalbank weisen Kryptowährungen als Anlageklasse mehrere Probleme auf, wie er zu Tamedia sagte.

Kryptowährungen würden wesentliche Eigenschaften nicht erfüllen, «die gutes Geld aufweisen sollte», resümierte Schlegel in dem am Samstag in Tamedia-Zeitungen veröffentlichten Interview.

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Martin Schlegel ist der neue Chef der Schweizerischen Nationalbank. - keystone

Erstens seien Kryptowährungen äussert volatil, sagte er. Dies sei für den langfristigen Werterhalt von Anlagen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) nicht förderlich. «Zweitens müssen unsere Reserven sehr liquide sein, um im Bedarfsfall rasch für geldpolitische Zwecke einsetzbar zu sein», sagte Schlegel.

Drittens würden Kryptowährungen Schwachstellen bei der Sicherheit aufweisen. Im Wesentlichen seien sie eine Software. «Und wir alle wissen, dass Software oft Bugs und andere Schwachstellen aufweisen kann», sagte der SNB-Chef.

Kryptowährungen immer noch «Nischenphänomen»

Er sieht es auch nicht als Aufgabe der Nationalbank, Kryptoanlagen anzubieten. Wenn Banken dies tun, sei das primär eine Frage des Regulators, sagte Schlegel und mahnte, die Relation im Auge zu behalten: Im Vergleich zum gesamten globalen Finanzsystem sei die Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen – mit rund 2000 Milliarden Franken – relativ tief. «Wir sprechen also immer noch von einem Nischenphänomen», sagte der Nationalbankchef.

Währungen würden seit jeher im Wettbewerb zueinander stehen, sagte Schlegel auf die Frage, ob die SNB als oberste Hüterin des Frankens Angst vor der Konkurrenz habe. Der Franken scheine begehrter denn je, sagte er und fügte an: «Wir fürchten die Konkurrenz durch die Kryptowährungen nicht.»

Initianten wollen Debatte anstossen

Eine vergangenen Dezember lancierte Initiative will die SNB zu Bitcoin-Investments verpflichten. Sie verlangt einen Passus in der Verfassung, wonach die SNB aus ihren Erträgen Währungsreserven bildet, ein Teil davon soll in Gold und in Bitcoin gehalten werden. Der Initiativtext enthält keine Vorgabe, wie hoch der Anteil an Bitcoin sein soll.

Hinter der Initiative steht eine Gruppe um den Westschweizer Internetpionier und Autor Yves Bennaïm. Ziel sei primär, eine Debatte anzustossen, sagte er im Frühjahr der «NZZ am Sonntag». Die Sammelfrist für das Volksbegehren «Für eine finanziell starke, souveräne und verantwortungsvolle Schweiz (Bitcoin-Initiative)» läuft bis Ende Juni 2026.

Kommentare

User #3910 (nicht angemeldet)

Gegen was soll ich den meine limitierten Bitcoins eintauschen? Gegen tote Bäume aus der Druckmaschine? Nein, Bitcoin ist der Weg aus dem Hamsterrad….aber auch Wellensitiche verlassen ihr Käfig oft nicht wenn die Türe offensteht.

User #4015 (nicht angemeldet)

Kryptos sind hochspekulativ und ganz sicher nichts für eine reserve Anlage!

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