Neue Initiative lanciert: Nationalbank soll Bitcoins kaufen
Eine Initiative will die Schweizerische Nationalbank zum Kauf von Bitcoins verpflichten. Die Initianten wollen primär eine Debatte anregen.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Initiative fordert, dass die Nationalbank Bitcoin kaufen muss.
- Die Bitcoin-Initiative wurde eingereicht, die Unterschriftensammlung läuft bis Juni 2026.
- Vor zwei Jahren hiess es von der SNB noch, Bitcoin erfülle die Anforderungen nicht.
Die erste und weltweit stärkste Digitalwährung Bitcoin soll Teil der Schweizer Währungsreserve werden. Ein privates Komitee hat eine entsprechende Volksinitiative offiziell lanciert, die die Schweizerische Nationalbank (SNB) zu Bitcoin-Investments verpflichten will.
Am Dienstag wurde der Initiativtext im Bundesblatt veröffentlicht. Die Sammelfrist für das Volksbegehren «Für eine finanziell starke, souveräne und verantwortungsvolle Schweiz (Bitcoin-Initiative)» läuft bis Ende Juni 2026.
Die Initiative verlangt einen Passus in der Verfassung, wonach die SNB aus ihren Erträgen Währungsreserven bildet, ein Teil davon soll in Gold und in Bitcoin gehalten werden. Der Initiativtext enthält keine Vorgabe, wie hoch der Anteil an Bitcoin sein soll.
Hinter der Initiative steht eine Gruppe um den Westschweizer Internetpionier und Autor Yves Bennaïm. Ziel sei primär, eine Debatte anzustossen, sagte er im Frühjahr der «NZZ am Sonntag».
Vor zwei Jahren hatte der damalige SNB-Präsident Thomas Jordan geurteilt, Bitcoin erfülle die an Währungsreserven gestellten Anforderungen nicht.
Damit die Volksinitiative erfolgreich ist, benötigt sie in den ersten 18 Monaten 100'000 Unterschriften.
Kursexplosion von Bitcoin
Im Herbst 2024 ist der Kurs der Kryptowährung nach einer veritablen Kursexplosion auf 100'000 US-Dollar angestiegen. Viele Analysten erwarten, dass Bitcoin diese Marke halten wird, gestützt durch ein starkes institutionelles Engagement und das weiterhin sinkende Angebot.
Auch die Nutzung von Bitcoin im Zahlungsverkehr könnte zunehmen, insbesondere in Ländern mit hoher Inflation, wo Bitcoin zunehmend als Alternative zur nationalen Währung gesehen wird. So könnte etwa eine tatsächliche Ankündigung der zukünftigen US-Regierung zur Aufnahme des Bitcoin in die Staatsfinanzen eine weitere Kaufwelle auslösen.
Dies sei eine Folge der institutionellen Akzeptanz der Kryptowährung. Gleichzeitig beschränke aber das fortschreitende Eindringen des Bitcoin in die klassische Finanzwelt sein Aufwärtspotenzial.