Pannenzug von Bombardier: So geht es mit der SBB weiter
Der FV-Dosto von Bombardier kommt nicht aus den Schlagzeilen. Laut dem kanadischen Hersteller wurde die Zuverlässigkeit deutlich verbessert.
Das Wichtigste in Kürze
- Die SBB hat bisher 25 Kompositionen des FV-Dosto erhalten.
- Gemäss Bombardier wurden die Schwingungen massiv reduziert.
Eigentlich sollte der FV-Dosto von Bombardier seit 2013 im Einsatz sein. Doch das Milliarden-teure Mammut-Projekt der SBB wurde mehrmals verzögert.
Seit Ende 2018 verkehren erste Züge in der Schweiz. Doch die Sorgen mit Türstörungen und Softwareproblemen für Ärger. Verglichen mit dem alten IC2000 ist der neue Zug viel anfälliger.
Viele Passagiere kritisieren den Doppelstöcker zudem dafür, zu unruhig zu sein. Als «Schüttelzug» und «Lotterzug» wird der FV-Dosto verspottet. Der SBB wurden bis Ende Oktober 25 Kompositionen übergeben. Mitte 2021 sollen alle 62 Züge ausgeliefert sein.
Der Konzern setzt auf mehr Transparenz. Deshalb wird heute eine Webseite aufgeschaltet, welche über den aktuellen Stand des Projekts informiert. Die Webseite ist für alle frei zugänglich.
Bombardier eliminierte 75 Prozent der Störursachen
«Seit dem Fahrplanwechsel 2018 wurden rund 75 Prozent der technischen Störungsursachen eliminiert», erklärt Stéphane Wettstein, Chef von Bombardier Schweiz. Grosse Fortschritte seien auch beim Komfort erzielt worden, hiess es bei Bombardier.
Mit einer neuen Software, die seit September 2019 in Betrieb ist, sei es gelungen, die Schwingungen deutlich zu reduzieren. Die Intensität der Schwingungen seien heute teilweise geringer als in den herkömmlichen Doppelstockzügen.
Im Unterdeck wackelt es weniger
Geruckelt und gewackelt hatte es bisher vor allem im Obergeschoss des FV-Dosto. Je nach Situation wurden zwischen 30 und 75 Prozent der Schwingungen reduziert. Wem das nicht genüge, soll das Unterdeck nutzen, rät Wettstein. Dieses sei stabiler.
Aufwärts geht es auch bei der Pünktlichkeit: Im September waren 98 Prozent der FV-Dosto pünktlich, im Oktober gar 99 Prozent.
Wettstein hält fest, dass Bombardier – trotz Hauptsitz Montreal – seit Jahrzehnten in der Schweiz vertreten ist. Mit 530 Mitarbeiter wird in Villeneuve VD produziert, ein Teil der Entwickler arbeiten in Zürich. So wurde beispielsweise die Wanktechnologie in der Limmatstadt entwickelt.