So rutschte Zalando in die Krise
Das Wichtigste in Kürze
- Das Geschäft von Zalando läuft so schlecht wie noch nie.
- Hinzukommen ständige Abgänge von Top-Managern.
- Der Grund: Rubin Ritter ist nicht mehr an Bord.
Wir schreiben das Jahr 2008. Seinerzeit gründeten Robert Gentz und David Schneider Zalando – ein Onlinehandel für Kleidung, Schuhe und Kosmetik.
Weil das Geschäft jedoch nur schleppen anlief, holten die beiden Herren wenig später ihren Freund Rubin Ritter ins Boot. Gemeinsam brachten sie Zalando an die Börse – und damit an die Spitze der erfolgreichsten Onlinehändler.
Allmählich aber fängt die Erfolgsgeschichte Zalandos an zu bröckeln. Der Grund: Rubin Ritter kehrte vor gut einem Jahr der Firma den Rücken zu. Seither wird nicht nur das Arbeitsklima schlechter, sondern auch das Geschäft.
Denn: Erstmals überhaupt verzeichnete der Onlinehändler Anfang dieses Jahres einen Umsatzrückgang. Der Aktienkurs hat seither rund 50 Prozent verloren und notiert damit wieder auf dem Niveau von vor sechs Jahren.
Bei Zalando herrscht Angst
Zwar haben Gentz und Schneider für Ersatz gesorgt. Doch der neue Mann im Vorstand, Jim Freemann, zeigt sich heute vielmehr als Fehlgriff. Mit ihm wurde Zalando bürokratisch und auch der Umgangston hat sich gewandelt. Negativ versteht sich.
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Einzelne würden in Teammeetings regelrecht fertiggemacht. «Das gab es vorher nicht», zitiert der «Spiegel» einen Insider. Viele Mitarbeitenden hätten deshalb Angst. So Angst, dass sich bereits Personen vom Unternehmen trennten, darunter auch Topleute wie KI-Experte Ralf Herbrich oder Marketingchefin Barbara Daliri-Frexduni.
Ob Zalando dies noch lange tragen mag, ist zu bezweifeln. Ebenso, ob die Verträge der beiden Gründer verlängert werden. Diese laufen nämlich bereits nächstes Jahr aus – und für die Zukunft des Onlinehändlers wäre ein Wechsel wohl wünschenswert.