Der Ausstieg aus dem Geschäft in Russland hat die französische Grossbank Société Générale im vergangenen Jahr belastet. Operativ lief es dagegen gut, sodass die Bank mehr verdiente, als Experten erwartet hatten. Der Überschuss fiel um fast zwei Drittel auf rund zwei Milliarden Euro, wie die Bank am Mittwoch in Paris mitteilte.
Société Générale Amundi
Die Société Générale erlitt aufgrund des Russland-Rückzugs letztes Jahr grosse Verluste. - Keystone

Um Sondereffekte wie die Abschreibung auf die verkaufte Beteiligung in Russland bereinigt, legte der Gewinn um knapp sieben Prozent auf 5,6 Milliarden Euro zu.

Bei den Erträgen verzeichnete die Bank dank eines höheren Zinsüberschusses und gut laufenden Geschäften am Kapitalmarkt und hier vor allem mit Anleihen einen Anstieg um 9 Prozent auf gut 28 Milliarden Euro.

Die Bank will 1,8 Milliarden Euro über die Dividende und einen Aktienrückkauf an die Investoren weitergeben. Das ist rund ein Drittel des um Sondereffekte bereinigten Gewinns. Ziel der Bank ist eigentlich, die Hälfte davon auszuschütten. Die direkte Beteiligung in Form der Dividende steigt um fünf Cent auf 1,70 Euro und damit nicht so stark wie von vielen Experten erhofft. Und auch die Höhe des angekündigten Aktienrückkaufprogramms von rund 440 Millionen Euro liegt unter den Erwartungen der Analysten.

Der bald aus dem Amt scheidende Langzeitchef Frederic Oudea begründete dies unter anderem mit dem Ausstieg aus dem Geschäft in Russland, das an der Kapitaldecke gezehrt hat. Zudem werde 2023 ein Übergangsjahr werden. Zum einen könne die Bank nicht mehr so stark auf besonders billiges Geld der Europäischen Zentralbank im Rahmen des langfristigen Refinanzierungsprogramms (TLTRO) zurückgreifen. Zum anderen sei die Lage im französischen Privatkundengeschäft herausfordernd.

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