Solarenergie: Bergen Anlagen eine höhere Brandgefahr?
Viele Hausbesitzer stellen sich die Frage, inwiefern Anlagen für Solarenergie ein Feuer entfachen können. Wir verraten Ihnen die Antwort.
Das Wichtigste in Kürze
- Solaranlagen bergen gewisse Risiken. Meistens, weil sie nicht richtig installiert wurden.
- Eine deutsch-schweizerische Studie ermittelte sogar eine Brandquote von 0,014 Prozent.
Die Solaranlage auf dem Dach als Brandgefahr – und dann löscht die Feuerwehr nicht mal: Noch immer gehen diese Gruselszenarien um. Sie entsprechen jedoch nicht der Wahrheit.
Schon vor einigen Jahren befassten sich der deutsche TÜV Rheinland des Fraunhofer-Institutes und die Fachhochschule Bern mit den Statistiken. Diese basierten auf den damals in Deutschland vorhandenen 1,5 Millionen Solaranlagen und der von ihnen gelieferten Solarenergie.
Trotz dieser Menge gab es lediglich 210 Brände, die definitiv auf die Solaranlage zurückzuführen waren. In 130 Fällen kam lediglich die Anlage zu Schaden, während das Haus selbst unbeschädigt blieb. Damit ist das Risiko eines Brandes zu vernachlässigen.
Experten vermuten zunehmende Brandfälle
Allerdings warnen die Forscher vor einer steigenden Brandgefahr. Dies liegt einerseits an der zunehmenden Menge an Solaranlagen. Andererseits kommen die älteren Anlagen mittlerweile in die Jahre und werden dann anfälliger für Schäden. Wer Solarenergie gewinnen will, muss seine Solaranlage auch warten.
Grundsätzlich kann die Brandgefahr durch eine hochqualitative Anlage und eine sachgemässe Installation stark reduziert werden. Die meisten Feuer entstanden nämlich durch Fehler bei der Installation und durch minderwertige Materialien.
Eine weitere Brandgefahr sind sogenannte Lichtbögen. Diese treten auf, wenn der Stromkreis unterbrochen wird und hohe elektrische Feldstärken entstehen. Diese lassen sich jedoch durch fachgerechte Installation und Sicherheitsmassnahmen bei der PV-Anlage vermeiden.
Feuerwehr kommt in jedem Fall
Hartnäckig hält sich auch der Mythos, dass die Feuerwehr bei Bränden der Solaranlage nicht eingreift. Dies ist vor allem auf einige wenige, aber schlagzeilenträchtige Vorfälle aus der Anfangszeit der Photovoltaik zurückzuführen.
Die oben genannte Studie fand zum Beispiel heraus, dass das Abbrennen eines Hauses nichts mit der Solaranlage zu tun hatte. Stattdessen war das alte Haus von innen komplett holzvertäfelt und brannte entsprechend stark.
Heute wird die Feuerwehr grundsätzlich im Umgang mit Solaranlagen geschult. Sie wird immer ihr Möglichstes tun, um ein Haus zu retten. Allerdings müssen die Feuerwehrleute aufgrund der elektrischen Spannung einen Sicherheitsabstand halten.
Brandgefahr bei Anlagen für Solarenergie reduzieren
Die allerwichtigste Massnahme ist, auf qualitativ hochwertiges Material und qualifizierte Installateure zu achten. Diese mögen zunächst einmal mehr kosten, doch dafür machen sie sich auf Dauer durch weniger Sorgen um das Haus bezahlt.
Dazu müssen PV-Anlagen regelmässig gewartet werden. Gerade Verschleissteile sollten regelmässig ausgetauscht werden. So stellen Solaranlagen keine Brandgefahr dar und liefern genug Solarenergie.
Experten raten ausserdem dazu, einen Notschalter zu installieren, mit dem die Stromzufuhr zur PV-Anlage unterbrochen werden kann. Mittlerweile gibt es smarte Anlagen, bei denen dies sogar aus der Ferne per Smartphone möglich ist. Dies ist wertvoll, wenn sich die Bewohner des Hauses im Falle eines Brandes bereits in Sicherheit gebracht haben.