Solarenergie: Wo produziert Photovoltaik am meisten Energie?
Solarenergie ist gefragt wie nie. Doch eignet sich eine Photovoltaikanlage eher im Flachland oder auch in den Bergen?
Das Wichtigste in Kürze
- Wo stehen Photovoltaikanlagen am besten?
- Das Bundesamt für Energie informiert in einer Broschüre.
Solarenergie spielt eine grosse Rolle im zukünftigen nachhaltigen Energiemix. Jeder einzelne Privatverbraucher kann Solarpaneele auf dem eigenen Dach installieren und mit ihrer Hilfe Strom für den eigenen Haushalt erzeugen.
Je nach Grösse der Photovoltaikanlage ist es möglich, ein klassisches Einfamilienhaus mit genug Strom zu versorgen. Dazu zählen auch alle Haushaltsgeräte, zur Erzeugung von Warmwasser und das Auftanken eines Elektroautos.
Für Haushalte in Mietwohnungen stehen kleinere Solarpaneele für den Balkon zu Verfügung. Diese erzeugen genug Solarenergie, um die Stromrechnung zu senken.
Schwieriger ist jedoch die grossflächige Versorgung der Städte mit umweltfreundlicher Solarenergie, von der auch öffentliche Einrichtungen und Unternehmung profitieren.
Standort der Photovoltaikanlagen richtig wählen
Eine Frage bei der Erzeugung von Solarenergie ist die nach dem idealen Standpunkt für grössere Photovoltaikanlagen. Die Schweiz nimmt mit ihrer ungewöhnlichen Geografie eine Sonderstellung in Europa ein.
Gerade im Winter gelangt die Sonne häufig nicht durch dicke Wolkendecken und Nebelmeere zwischen den Bergen bis ins Tal.
Dadurch können die dort vorhandenen Photovoltaikanlagen keine ausreichende Solarenergie produzieren. Strom muss weiterhin aus fossilen Energieträgern wie Kohle erzeugt werden.
Das Bundesamt für Energie (BFE) bestätigt in einer Untersuchung, dass sich in den Höhenlagen im Winterhalbjahr mehr Energie erzeugen lässt.
«Trotz der Verluste, die durch Schneebedeckung entstehen können, ist die Stromproduktion dieser Anlagen höher.» Konkret um mindestens 50 Prozent mehr in den Wintermonaten als im Flachland, so in einer Informations-Broschüre zu lesen.
Dazu trägt nicht nur der dünnere Nebel bei, sondern auch der sogenannte Albedo-Effekt. Dabei reflektieren und verstärken die schneebedeckten Berge das Sonnenlicht.
Die neue Photovoltaik-Anlage am Muttsee kann im Winter mehr als doppelt so viel Solarenergie liefern wie vergleichbare Anlagen im Mittelland.
Hohe Kosten bei der Installation und Gewinnung von Solarenergie
Ein Problem bei der Erzeugung in den Bergen sind die hohen Kosten für den Bau der Anlagen, so der Bund. So fehlt es an Infrastruktur für den Transport und die Instandhaltung der Photovoltaikanlagen, sowie an Stromnetzen.
Die Anlage am Muttsee mit 4872 Solarmodulen hat ein Vielfaches von dem gekostet, was neue Photovoltaikanlagen im Flachland normalerweise kosten.
Die Unternehmen sehen hier die Schweizer Regierung in der Pflicht. Deren Förderung ist zurzeit ganz auf Privathaushalte mit kleinen Anlagen ausgerichtet.
Damit Solarenergie in der Schweiz im grossen Stil genutzt werden kann, müssen entsprechende Förderprogramme für Unternehmen aufgelegt werden. Dann können sie einen wertvollen Beitrag zur Klimaneutralität in der Schweiz liefern.