Sonder-Importe wegen rekordtiefer Apfelernte

Keystone-SDA
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Bern,

Tiefe Apfelernte wegen Frostnächten im April. Verband fordert jetzt Sonder-Importe.

Äpfel
In diesem Jahr werden wahrscheinlich mehr Äpfel und Birnen in der Schweiz geerntet als 2023. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Apfelernte fällt dieses Jahr tief aus.
  • Schuld sind die Frostnächte vom April.
  • Bauern fordern nun Sonder-Importe, weil die Vorräte nicht bis zur nächsten Ernte reichen.

Die Apfelernte fällt wegen der Frostnächte im April im Vergleich zum Vorjahr um 35 Prozent tiefer aus. Ende November wurden knapp 40'000 Tonnen Äpfel eingelagert; bei den Birnen waren es knapp 2000 Tonnen – sogar rund 70 Prozent weniger. Bei den Äpfeln für den Verkauf lag die Schweizer Obstbranche deutlich unter ihrer Zielgrösse. Diese liegt bei 57'000 bis 60'000 Tonnen Äpfeln, wie der Landwirtschaftliche Informationsdienst (LID) am Freitag schreibt.

Einige Apfelsorten wie Elstar, Rubinette oder Cox Orange seien ausverkauft. Boskoop-Äpfel müssten schon importiert werden. Dabei fielen hohe Zölle an. Die Obstbranche geht davon aus, dass die gelagerten Schweizer Äpfel nicht bis zur nächsten Ernte im kommenden Jahr reichen werden, auch wenn einzelne Sorten in grosser Menge vorhanden seien.

Verband fordert vorzeitige Importe

Swisscofel, der Verband des Schweizerischen Früchte-, Gemüse- und Kartoffelhandels, rechne damit, dass Schweizer Äpfel bereits im April ausverkauft sein könnten. Der Verband habe deshalb beim Bundesamt für Landwirtschaft einen Antrag eingereicht für ein Importkontingent von 6000 Tonnen Äpfeln für den Zeitraum von Januar bis März 2018. Gemäss Verordnung des Bundes seien Apfelimporte erst ab April erlaubt, schreibt der LID. Zudem liege die Höchstgrenze bei 2500 Tonnen.

Spezial-Importe beantragt

Die Apfelbranche wartet jetzt auf den Entscheid des Bundes. 2017 sei ein absolutes Ausnahmejahr, das erfordere aussergewöhnliche Massnahmen, sagt Swisscofel-Geschäftsführer Marc Wermelinger. Nicht alle Regionen waren im April gleich hart vom Frost getroffen. Gemäss den LID erzielten die Obstbauern in der Waadt gute Erträge in diesem Apfeljahr. Im Wallis fiel die Ernte dank der Frostberegnung nur leicht unterdurchschnittlich aus.

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