Totalausfall der Quittenernte
Sie ist Obstsorte des Jahres, doch in diesem Jahr fällt die Quittenernte in der Schweiz fast komplett aus. Schuld ist der Frost im Frühling. Nun hoffen Obstbauern und Verarbeiter auf ein gutes Erntejahr 2018.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Quitte ist Obstsorte des Jahres, doch dieses Jahr gibt es kaum einen Ertrag in der Schweiz.
- Nur 10 Kilo anstatt 30 Tonnen kann Quittenproduzent Landwirt Alois Füglister dieses Jahr ernten.
- Wegen des Frosts im letzten Frühjahr fällt die Ernte fast komplett aus.
Es ist ein Revival, das die Quitte in den letzten Jahren widerfährt. Noch vor ein paar Jahren schien es, als ob die Obstsorte dem Feuerbrand zum Opfer falle und verschwinde. Doch in letzter Zeit steigt der Konsum von Quittenprodukten, wie Gelees und Konfitüren, wieder an. Die Vereinigung zur Förderung alter Obstsorten verlieh ihr deshalb den Titel Obstsorte des Jahres.
In diesem Jahr muss die Quitte aber einen herben Dämpfer einstecken. Wegen des Frosts im letzten Frühling fällt die Ernte 2017 beinahe komplett aus. So auch bei Alois Füglister aus Ballwil LU. Der Landwirt besitzt 1000 Quittenbäume. Anstatt den erwarteten 30 Tonnen bleiben dem Produzent nur gerade 10 Kilo. «Es ist ein Totalausfall», so Füglister gegenüber der
«Luzerner Zeitung» .
Vier statt 50 Tonnen
Ähnliches Bild schildert Katja Ottiger von der Ottiger Spezialitäten AG. Die Firma, welche Quitten verarbeitet, erhielt von den Zulieferern gerade mal vier Tonnen des Obstes. Jährlich würden aber rund 50 Tonnen benötigt. Deshalb müssen nun die Ausfälle mit Überschüssen aus vergangenen Jahren und Importen kompensiert werden. Ottiger hofft darum auf ein gutes Erntejahr 2018. «Ansonsten können wir die Herstellung von Quittenprodukten aus der Schweiz tatsächlich nicht mehr aufrechterhalten», erklärt sie der Zeitung. Die Firma werde aber weiterhin an der Quittenverarbeitung festhalten.
Auch der Quittenproduzent aus dem Luzerner Seetal bleibt vom Erfolg des 4000 Jahre alten Obsts überzeugt. Er baut seine Anlage sogar um 200 Bäume aus. Die Gefahr eines Frostschadens bestehe natürlich weiterhin, aber: «So ist halt die Natur», so Füglister.