Sparen und neue Autos: So will Mercedes profitabler werden
Nach einem Gewinneinbruch strebt der Autobauer Mercedes-Benz an, seine Profitabilität und den Absatz zu erhöhen.
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Nach einem schwachen Geschäftsjahr mit einem satten Gewinneinbruch will Mercedes-Benz zurück in die Erfolgsspur. Der Autobauer präsentierte in Sindelfingen bei Stuttgart einen Plan, um die Profitabilität und den Absatz in den nächsten Jahren wieder zu steigern.
«Um die künftige Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens in einer zunehmend unbeständigeren Welt sicherzustellen, ergreifen wir Massnahmen, um das Unternehmen schlanker, schneller und stärker zu machen», sagte Mercedes-Benz-Chef Ola Källenius laut Mitteilung.
Die Finanzen sollen mit mehreren Massnahmen aufpoliert werden, helfen soll vor allem ein Sparprogramm. Die Profitabilität der Pkw-Sparte, also die bereinigte Umsatzrendite, soll wieder in den zweistelligen Bereich kommen. Laut Finanzchef Harald Wilhelm sei es die Ambition, diese 2027 zu erreichen. 2024 lag sie bei 8,1 Prozent. 2023 waren es noch 12,6 Prozent gewesen.
Produktions- und Fixkosten bis 2027 um jeweils zehn Prozent senken
In den nächsten Jahren sollen weiter die Kosten geschrubbt werden. Bis 2027 sollen die Produktionskosten um zehn Prozent im Vergleich zu heute sinken, hiess es in der Mitteilung. Zudem würden die Materialkosten optimiert. Auch die Fixkosten sollen bis 2027 um weitere zehn Prozent sinken.
Global sollen die Kapazitäten in den Autowerken von 2,5 Millionen Wagen auf 2 bis 2,2 Millionen Wagen bis 2027 reduziert werden. Werksschliessungen in Deutschland sind laut Mitteilung nicht vorgesehen.
Zu den Fixkosten – und damit auch zum Personal – liefen Gespräche mit dem Betriebsrat. Stellen würden in Deutschland etwa über Fluktuation abgebaut, sagte Finanzchef Wilhelm. Details nannte er nicht. Für den Grossteil der Mitarbeiter in Deutschland gilt eine Beschäftigungssicherung, intern «Zusi 2030» genannt, die betriebsbedingte Beendigungskündigungen grundsätzlich bis Ende 2029 ausschliesst.
Mercedes-Benz setzt auf neue Modelle wie den CLA
Beim Absatz erhofft sich das Unternehmen bis 2027 positive Effekte durch neue und aktualisierte Modelle. Den Anfang mache dieses Jahr der neue CLA, der künftig das Einstiegsmodell der Produktpalette sein soll. Mercedes-Chef Källenius sprach von der grössten Technologie- und Produktoffensive in der Geschichte des Unternehmens.
2024 setzte Mercedes etwas mehr als 1,98 Millionen Autos ab. Im Vorjahr waren es noch über 2 Millionen gewesen.
Mercedes-Benz verzeichnete 2024 einen Gewinneinbruch von 28 Prozent
Vor allem wegen des schlecht laufenden Geschäfts in China hatte Mercedes-Benz im vergangenen Jahr einen Gewinneinbruch erlitten. Das Konzernergebnis fiel im Jahresvergleich um gut 28 Prozent auf 10,4 Milliarden Euro.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sackte gar um fast ein Drittel auf 13,6 Milliarden Euro ab. Derweil ging es mit dem Umsatz lediglich um 4,5 Prozent auf 145,6 Milliarden Euro nach unten.
Im laufenden Jahr rechnet der Autobauer mit insgesamt noch stärkerem Gegenwind und weniger Ergebnis. Der Konzern-EBIT dürfte deutlich fallen. Die um Sondereffekte bereinigte Betriebsgewinnmarge im Autogeschäft dürfte 2025 nur bei 6 bis 8 Prozent liegen.
Der Konzernumsatz wird dieses Jahr leicht unter dem Niveau des Vorjahres erwartet. Die Stuttgarter rechnen beim Autoabsatz ebenfalls mit einem leichten Rückgang.