Zwei Jahre verzichtete das Schweizer Fernsehen bei Filmen und Serien auf Werbung. Nun sind die nervigen Werbespots zurück – und das ohne Ankündigung.
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Der grösste Teil der Gebühr geht an die verschiedenen Sender der SRG. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach Ablehnung der No-Billag-Initiative verzichtete die SRG auf Unterbrecherwerbung.
  • Im September 2020 führte der Sender diese bei Filmen und Serien wieder ein.
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Im Frühjahr 2018 scheiterte die No-Billag-Initiative an der Urne. Satte 71,6 Prozent der Stimmbürger sprachen sich gegen die Abschaffung der Radio- und Fernsehgebühren aus. Als Antwort darauf hatte SRG-Generaldirektor Gilles Marchand angekündigt, Filme und Serien nicht mehr mit Werbung zu unterbrechen.

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Das Schweizer Volk lehnte im Frühjahr 2018 die No-Billag-Initiative ab. - Keystone

Wenige Monate später – genauer gesagt am 1. Januar 2019 – wurde das Versprechen dann eingelöst. Die Freude bei den Konsumenten war gross – aber leider auch kurz. Denn diesen September hat die SRG die sogenannte Unterbrecherwerbung im linearen Fernsehprogramm klammheimlich wieder eingeführt.

«Die SRG hat den freiwilligen Verzicht auf die Unterbrechung von Filmen und Serien in der Hauptsendezeit wieder aufgehoben», sagt SRG-Sprecher Edi Estermann gegenüber «CH Media». Davon betroffen seien Filme und Serien mit einer Dauer von mindestens 90 Minuten. Ausgenommen seien Schweizer Filme.

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Finanzielle Engpässe führten zum Entscheid

Grund für diesen Schritt seien finanzielle Aspekte gewesen. «In der aktuellen finanziellen Situation der SRG ist er nicht mehr tragbar», so Estermann. Nachvollziehbar, wenn man bedenkt, dass der Sender aktuell in einem Sparprogramm von 150 Millionen Franken steckt.

Hinzu kommen laut Estermann Auswirkungen der Coronakrise und Transformations-Massnahmen der SRG. All das erlaube es ihr nicht mehr, «freiwillig auf Einnahmen zu verzichten».

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Die SRG steckt aktuell in einem Sparprogramm in der Höhe von 150 Millionen Franken. - Keystone

Fest steht: Die Werbeeinnahmen sind ohnehin schon rückläufig. Laut Zahlen der Stiftung Werbestatistik Schweiz wurden letztes Jahr 704 Millionen Franken mit Fernsehwerbung umgesetzt. Das entspricht einem Minus von 8,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das geht auch an der SRG nicht spurlos vorbei.

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