Stadler Rail will Corona-Rückstand bis Ende Jahr aufholen
Der Eisenbahnhersteller Stadler Rail will den durch die Corona-Krise entstandenen Rückstand bis Ende 2021 wieder aufholen.
Das Wichtigste in Kürze
- Stadler Rail will bis Ende 2021 seine Verzögerungen aufgeholt haben.
- Aufgrund der Corona-Pandemie kam es zu Störungen in der Lieferkette.
Der Eisenbahnhersteller Stadler Rail will bis Ende 2021 die pandemiebedingten Verzögerungen wettgemacht haben. Dies sagte Konzernchef und Hauptaktionär Peter Spuhler in einem Interview mit dem St. Galler Tagblatt.
«Wir haben bei den Abnahmen in der Zwischenzeit sehr viel aufgeholt. Und auch unser Servicegeschäft normalisiert sich, weil der öffentliche Verkehr wieder hochgefahren worden ist«, sagte Spuhler.
Corona führte zu Lieferketten-Probleme
Wegen Corona war es im Vorjahr zu Probleme in der Lieferkette gekommen. Zudem verzögerten sich Zulassungen durch die Behörden und Kundenabnahmen. Daher standen rund hundert fertige Loks und Züge herum und warteten auf die Auslieferung.
Stadler startete mit einem Auftragsbestand von gut 16 Milliarden Franken ins Jahr. Dennoch könnte das Unternehmen noch den einen oder anderen Auftrag gebrauchen. Denn bis ein Auftrag umsatzwirksam werde, dauere es mindestens zwei Jahre. Zudem sei ein Viertel des Auftragsbestands langfristige Serviceleistungen.
Insbesondere für den Hauptsitz in Bussnang wäre ein grösserer Auftrag gut, erklärt Spuhler. Aber auch für die Fabrik in Polen. Sehr gut ausgelastet seien dagegen die Werke in Berlin, Valencia und Salt Lake City.
Stadler Rail will in Asien Fuss fassen
Um in Asien Fuss zu fassen, ist Stadler in Indonesien ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem lokalen Hersteller PT Inkas eingegangen. Einen Auftrag hat dabei Stadler bereits unter Dach. Doch gebe es pandemiebedingt und auch wegen Finanzierungsproblemen Verzögerungen.
Spuhler sieht in Zukunft gute Chancen sowohl für Batteriezüge als auch für Wasserstoffzüge. Dieselzüge sollen solange angeboten werden, wie sie noch nachgefragt werden, sagte Spuhler. «Aber es wird immer weniger.»
Zu seiner Nachfolge an der Konzernspitze sagte Spuhler, er werde diese beenden, wenn «wir die alte Flughöhe wieder erreicht haben.»
Der Verwaltungsrat habe den Prozess eingeleitet, mehr dürfe er darüber nicht sagen. Im Topmanagement würden meist Kündigungsfristen von zwölf Monaten gelten. Stadler wolle sich die für einen solchen Prozess nötige Zeit nehmen.