Startup produziert nachhaltige Shrimps aus der Schweiz

Lucky Shrimp setzt auf nachhaltige Zuchttechnologie und plant, umweltfreundliche Zuchtanlagen zu verkaufen, um die Garnelenproduktion zu revolutionieren.

Startup Lucky Shrimp
Das Startup Lucky Shrimp steht für nachhaltige Shrimps aus der Schweiz. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Lucky Shrimp züchtet Schweizer Shrimps lokal in Winterthur.
  • Lucky Shrimp nutzt die innovative Biofloc-Methode und verzichtet auf Antibiotika.
  • Bisher verkauft das Unternehmen ihre Shrimps an die Gastronomie.

Das Startup Lucky Shrimp, gegründet von den Umweltingenieuren Alexander Dubsky und Andreas Zaugg, verfolgt ein ambitioniertes Ziel: eine nachhaltige Alternative zur konventionellen Shrimpszucht zu bieten. Was einst in einem Keller mit einer kleinen Pilotanlage begann, ist zu einer selbstentwickelten Grossanlage in Winterthur gewachsen – ein Meilenstein für die beiden Shrimp-Pioniere. Das Herzstück des Startups ist die innovative Biofloc-Methode, die ein eigenes Ökosystem direkt im Zuchtbecken schafft.

Nachhaltiges Mikrobiom-System für stabile Wasserqualität und antibiotikafreie Zucht

Dieses System basiert auf einem Mikrobiom, das aus verschiedenen Mikroorganismen wie Phyto- und Zooplankton besteht. Diese Organismen verstoffwechseln organische Abfälle und nutzen sie für den eigenen Biomasseaufbau und stehen so den Shrimps wieder als Nahrung zur Verfügung. So bleibt die Wasserqualität stabil, während das natürliche Mikrobiom auch das Wachstum schädlicher Keime hemmt. Dadurch wird komplett auf Antibiotika verzichtet. «Dank der grossen Biodiversität im Zuchtbecken ist es für Krankheitserreger extrem schwierig, sich zu etablieren», erklärt Alexander Dubsky, Mitgründer von Lucky Shrimp.

Ressourcen- und energieeffiziente Zucht ohne Beifang und Umweltschäden

Ein grosser Vorteil dieser Methode liegt in ihrer Ressourcen- und Energieeffizienz. Lucky Shrimp verursacht im Vergleich zu Wildfang oder konventionellen Zuchtmethoden weder Beifang noch Schäden am Ökosystem in den Mangrovenwäldern. Dank geschlossener Wasserkreisläufe wird das Wasser fast vollständig recycelt, was nicht nur den Wasser- sondern auch den Energieverbrauch erheblich reduziert. Weiter arbeitet das Team an der Entwicklung eines fischmehlfreien Futtermittels. Die ersten Versuche zeigen bereits vielversprechende Resultate.

Startup
Die Gründer Alexander Dubsky und Res Zaugg zeigen Stapi Michael Künzli die Anlage. - zVg

Expansion und Technologieentwicklung der Shrimpszucht

Die Gründer haben ehrgeizige Pläne: ab 2025 sollen jährlich rund 20 Tonnen Shrimps produziert werden. Neben der Belieferung von Gastronomie und Handelarbeitet das Startup auch an der kontinuierlichen, technologischen Weiterentwicklung des Biofloc-Ansatzes. Hierbei entstehen Komponenten wie eigene Wasserdüsen, ein automatisiertes Fütterungssystem und ein innovatives Zählsystem für Shrimps.

Nachhaltige Zuchtanlagen für den globalen Markt

In Zukunft sollen die Lucky Shrimp Zuchtanlagen zum Verkauf angeboten werden. Damit möchte das Startup auch anderen Betrieben eine umweltfreundliche Garnelenzucht ermöglichen. «Unser Ziel ist es, die Garnelenzucht weltweit nachhaltiger zu gestalten und gleichzeitig eine regionale Alternative zu schaffen», erklärt Andreas Zaugg.

Kommentare

User #2343 (nicht angemeldet)

Tönt ganz gut, hoffen wir, dass es dann auch in der Praxis funktionieren wird.

User #1382 (nicht angemeldet)

was wird da verfüttert, wie hoch ist der Energiebedarf und allgemein der Aufwand? Frische Atlantikkrevetten kosten in F 10-11 Euro, roh oder gekocht. Freut euch auf die hart Gekochten/Grillierten aus den CH Zuchten in den CH Restaurants

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