Stimmung der Einkaufsmanager trübt sich im März deutlich ein

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Zürich,

Die Stimmung unter den Einkaufsmanagern in der Schweiz hat sich mit dem Ausbruch der Coronavirus-Krise stark eingetrübt. Besonders ausgeprägt zeigt sich das im Dienstleistungssektor.

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Die Stimmung unter den Einkaufsmanagern in der Schweiz ist wegen der Coronavirus-Krise insbesondere bei Dienstleistern in den Keller gefallen. (Archiv) - sda - KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Hilfspaket des Bundes für notleidende Firmen erhält derweil in der von der Credit Suisse mit dem Branchenverband Procure.ch Ende März durchgeführten Umfrage gute Noten.

Sowohl in der Industrie als auch im Dienstleistungssektor ist der Einkaufsmanager-Index (PMI) im März klar unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkten zurückgefallen. In der Industrie fiel er zum Vormonat um 5,9 auf 43,7 Punkte und bei den Dienstleistungen brach der PMI gar um 23,9 auf 28,1 Punkte ein, wie die Credit Suisse am Mittwoch bekanntgab.

Das Stimmungsbarometer verdeutliche, dass der Lockdown in der Schweiz die Dienstleister unmittelbar stärker als die Industriefirmen treffe, schreibt die CS. Schliesslich könnten zahlreiche Dienstleistungen derzeit nicht mehr erbracht werden.

Ökonomen wurden von der schwachen Stimmung überrascht: Sie hatten den Dienstleistungs-PMI bei 35 und 41 Punkten erwartet. Die Erwartungen für die Industrie lagen zwischen 40 und 44 Punkten.

In der Industrie steht der PMI so tief wie zuletzt im Juli 2009 nach der Finanzkrise. Am stärksten eingebrochen sind im März die Subkomponenten Produktion und Auftragsbestand. Sie gaben um knapp 15 beziehungsweise rund 13 Punkte nach. Mit Werten von 34,5 und 32,8 Punkten liegen sie aber noch über den während der globalen Rezession 2009 berechneten Ständen.

Stark eingetrübt hat sich auch die Lage am Arbeitsmarkt: Die Komponente Beschäftigung gab um 8,4 auf 42,5 Punkte nach, was auf einen geringeren Bedarf an Arbeitskräften hindeutet. Bereits mehr als ein Viertel der befragten Firmen haben zum Zeitpunkt der Umfrage (24.-26.03.) Kurzarbeit beantragt. Davon betroffen seien rund 13 Prozent aller Beschäftigten.

Probleme bereitet der Industrie die Verfügbarkeit von Gütern: Die Lieferfristen sind seit der Februar-Umfrage weiter angestiegen. Die Gründe dafür sehen die CS-Ökonomen diesmal nicht wie üblich in höheren Kapazitätsauslastungen, sondern im Unterbruch von Lieferketten. In einer Zusatzfrage dazu gaben die Firmen an, dass vor allem die Verfügbarkeit von Gütern aus Italien schwieriger geworden sei. In China habe sich die Lage dagegen verbessert.

Bei den Dienstleistern hat die Coronakrise stark auf die Geschäftstätigkeit durchgeschlagen: Das Pendant zur Produktion in der Industrie fiel um gut 30 auf noch 22,4 Zähler zurück. Noch tiefer notiert die Subkomponente Neuaufträge, nämlich bei 22,2 Zählern und infolgedessen ist auch der Auftragsbestand auf 25,6 Punkte geschrumpft.

Auch im Dienstleistungssektor nimmt der Personalbedarf ab: Die Beschäftigung ging um 7,4 Punkte auf 46,2 zurück. Sowohl in der Industrie als auch unter Dienstleistern wird die Kurzarbeit als geeignetes Instrument gelobt und genutzt. Mehr als ein Viertel der Dienstleistungsfirmen nutzen das Instrument, und 17 Prozent der Beschäftigten sind betroffen.

Überhaupt erhalten die vom Bund bereits umgesetzten Massnahmen gute Noten: Nach der Kurzarbeit werden sowohl von der Industrie als auch von Dienstleistern die Massnahmen zur Liquiditätssicherung wie die seit Donnerstag erhältlichen Kredite als ein gutes Instrument zur Bewältigung der Krise gesehen. Goutiert wurde den Angaben zufolge auch die Tatsache, dass die Massnahmen so rasch und unbürokratisch umgesetzt worden sind.

Noch Verbesserungspotenzial sehen vor allem die Dienstleister aber in der Beschaffung von Gütern etwa im internationalen Handel. Beinahe ein Fünftel der teilnehmenden Dienstleister ortet hier Potential für staatliche Unterstützung.

Der PMI und das KOF Konjunkturbarometer gelten als die beiden wichtigsten Frühindikatoren für die Schweizer Wirtschaft. Zuletzt hat auch das KOF-Barometer unter dem Eindruck der Corona-Krise kräftig nachgegeben, so stark wie zuletzt vor fünf Jahren als die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Mindestkurs für den Schweizer Franken aufgehoben hatte und die Unsicherheit in der Wirtschaft hierzulande gross war.

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