Streik bei Boeing endet: Mitarbeiter erhalten 38 Prozent mehr Lohn
Der Streik bei Boeing ist beendet. Wie «Süddeutsche Zeitung» berichtet, haben die Mitarbeiter ein neues Gehaltsangebot des Flugzeugherstellers angenommen.
Die Gewerkschaft teilte dies am Montag mit. Über eine Laufzeit von vier Jahren sollen die Beschäftigten 38 Prozent mehr Gehalt bekommen.
Der Vorschlag wurde mit einer Mehrheit von 59 Prozent akzeptiert.
Bonuszahlungen bleiben erhalten
Ein vorheriges Angebot mit 35 Prozent Plus hatten die Arbeiter noch abgelehnt. Zusätzlich erhalten die Mitarbeiter eine Einmalzahlung von 12'000 Dollar.
Auch Bonuszahlungen, die ursprünglich gestrichen werden sollten, bleiben erhalten. Spätestens am 12. November müssen die Arbeiter wieder an ihre Arbeitsplätze zurückkehren.
Produktionsausfall und Rückstände
Der Streik hatte am 13. September begonnen. Laut «ZDF» wurde dadurch die Produktion von Boeings Bestseller-Modell 737 sowie des Langstreckenjets 777 lahmgelegt.
Der Konzern dürfte dadurch bei den Auslieferungen noch weiter in Rückstand geraten. «Tagesschau» zufolge hatten die Boeing-Arbeiter im vergangenen Jahrzehnt mehrere Nullrunden akzeptiert.
Forderung von 40 Prozent mehr Lohn
In dieser Tarifrunde wollten sie nun eine deutliche Erhöhung erreichen. Die Gewerkschaft hatte ursprünglich sogar 40 Prozent mehr Lohn gefordert.
Der örtliche IAM-Chef Jon Holden sagte bei einer Pressekonferenz: «Der Streik wird enden, und jetzt ist es unsere Aufgabe, wieder an die Arbeit zu gehen und mit dem Bau von Flugzeugen zu beginnen und dieses Unternehmen wieder zum finanziellen Erfolg zu führen.»
Finanzielle Belastung für Boeing
Der Arbeitskampf war eine herbe Belastung für Boeing. Schätzungen zufolge könnte er den Konzern mehrere Milliarden Dollar gekostet haben.
Das Unternehmen war bereits vor dem Streik finanziell angeschlagen. Von Juli bis September verzeichnete Boeing einen Verlust von 6,17 Milliarden Dollar.
Abbau von Arbeitsplätzen
Vor einigen Wochen kündigte der Flugzeugbauer an, zehn Prozent der Arbeitsplätze zu streichen. Der Abbau dürfte rund 17'000 Jobs betreffen.
Zahlreiche Probleme, vor allem bezüglich der Sicherheit, machen der US-Firma zu schaffen. Zuletzt geriet Boing in den Fokus, nachdem im Januar bei einer Boeing 737-9 Max im Flug ein Rumpfteil herausgebrochen war.