Studie: Frankfurter Banken könnten wegen Corona 2000 Mitarbeiter bis Ende 2022 verlieren
Deutschlands Top-Bankenstandort Frankfurt am Main könnte einer Studie zufolge zahlreiche Arbeitsplätze im Finanzbereich im Verlauf der Corona-Pandemie verlieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Pandemie beeinträchtigt Branche - Positiver Brexit-Effekt geht unter.
Wie die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) am Mittwoch mitteilte, rechnet sie für Ende 2022 noch mit 62.700 Bankmitarbeitern in Frankfurt - das wären rund 2000 oder drei Prozent weniger als zum Jahresbeginn vor Ausbruch der Pandemie.
«Für die deutsche Bankenbranche ist die Pandemie ein weiterer Belastungsfaktor, der sich bald niederschlagen dürfte», erklärte Helaba-Chefvolkswirtin Gertrud Traud. Der Untersuchung ihrer Bank zufolge verschlimmern die Corona-Krise und drohende Kreditausfälle die ohnehin angespannte Gesamtsituation mit Niedrigzinsen und Digitalisierungsbemühungen. In der Folge werde «der seit Jahren zu beobachtende Beschäftigungsabbau in Deutschland» in der Branche auch Frankfurt treffen.
Der positive Beschäftigungseffekt durch den Brexit dürfte sich wegen der Unsicherheit während der Pandemie verlangsamen und «die mittlerweile verstärkte Konsolidierung nicht mehr überkompensieren», wie Studienautorin Ulrike Bischoff erklärte. Von 2020 bis 2022 entstehen den Angaben zufolge voraussichtlich noch rund 2000 neue Frankfurter Arbeitsplätze durch den Brexit.