Sulzer macht wegen Russland-Abschreiber weniger Gewinn
Der Industriekonzern Sulzer hat 2022 klar mehr Bestellungen erhalten als ein Jahr zuvor. Der Umsatz legte hingegen wegen verschiedener Bremsfaktoren kaum zu.
Das Wichtigste in Kürze
- Sulzer hat 2022 mehr Bestellungen erhalten. Der Umsatz dagegen stieg kaum.
- Wegen eines Abschreibers auf den Geschäften in Russland ging der Gewinn markant zurück.
Der Industriekonzern Sulzer hat 2022 klar mehr Bestellungen erhalten als ein Jahr zuvor. Der Umsatz legte hingegen wegen verschiedener Bremsfaktoren kaum zu. Wegen eines Abschreibers auf den Geschäften in Russland und Polen ging der Gewinn markant zurück.
Die Zahlen von Sulzer sind für einmal nur bedingt mit dem Vorjahr zu vergleichen. Nebst der Aufgabe der Geschäfte in Russland und der Ukraine und der Schliessung des Geschäfts in Polen kam die Abspaltung von Medmix im Herbst 2021 verzerrend hinzu. Die Zahlen beziehen sich deshalb auf die fortgeführten Geschäfte.
Der Auftragseingang legte um 9,1 Prozent auf 3,43 Milliarden Franken zu, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Der Umsatz zog um 1,8 Prozent auf 3,18 Milliarden lediglich minim an, übertraf damit aber die Prognose vom Oktober eines stabilen Umsatzes.
Angesichts der andauernden Einschränkungen in der Lieferkette und zahlreichen coronabedingten temporären Werksschliessungen in China sei dies ein solides Ergebnis, so Sulzer.
Beim Auftragseingang legten insbesondere die Divisionen Flow Equipment (+8,9%) und Chemtech (+22,5%) markant zu, während das Servicegeschäft (+1,6%) leicht wuchs.
CEO zufrieden
Die VR-Präsidentin und seit Oktober auch als CEO agierende Suzanne Thoma zeigt sich mit dem Erreichten zufrieden: «Dieses solide Ergebnis unterstreicht unsere Widerstandsfähigkeit in einem von geopolitischen Spannungen und Unsicherheiten geprägten Marktumfeld», lässt sie sich in der Mitteilung zitieren.
Beim Gewinn ergibt sich ein differenziertes Bild. Der operativen Gewinn (EBITA) erhöhte sich um 8,6 Prozent auf 317,6 Millionen Franken und die entsprechende Marge um 70 Basispunkte auf 10,0 Prozent. Der Reingewinn brach hingegen wegen des erwähnten Abschreibers um rund 80 Prozent auf 28,0 Millionen um Prozent ein. Ohne diese Einmaleffekte lag der Nettogewinn bei 213,1 Millionen und damit im Jahresvergleich um 15 Prozent höher.
Die Dividende soll dennoch bei 3,50 Franken stabil gehalten werden. Sulzer sieht dies als «Beleg für unser Vertrauen in die künftige Leistung». Mit den Zahlen hat Sulzer die Erwartungen der Analysten einzig auf Stufe Reingewinn nicht erreicht.
Für das Geschäftsjahr 2023 erwartet Sulzer eine währungsbereinigte, organische Zunahme des Bestellungseingangs zwischen 3 und 6 Prozent und des Umsatzes von 7 bis 9 Prozent sowie eine EBITA-Marge von über 10 Prozent. Da die negativen Einmaleffekte auf den Reingewinn wegfallen, dürfte zudem der Reingewinn deutlich höher ausfallen.