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Swatch-Schock: Umsatzeinbruch in China lässt Gewinne schmelzen

Ines Biedenkapp
Ines Biedenkapp

Biel/Bienne,

Der Schweizer Uhrenriese Swatch erlebt 2024 ein unerwartet schwieriges Jahr. Massive Umsatzrückgänge in China führen zu drastischem Gewinneinbruch.

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Swatch hat vor allem unter dem Einbruch der Nachfrage aus China gelitten. - keystone

Swatch Group, der renommierte Schweizer Uhrenhersteller, verzeichnete 2024 einen deutlich stärkeren Gewinneinbruch als zunächst befürchtet. Der Konzernumsatz sank um 14,6 Prozent auf 6,74 Milliarden Franken, berichtet «Investrends».

Besonders hart traf es den Konzern im chinesischen Markt. Swatch-Chef Nick Hayek erlärte gegenüber «AWP»: «In China zusammen mit Hongkong und Macau haben wir einen Umsatzrückgang von rund 30 Prozent erlitten.»

Dramatischer Gewinnrückgang

Der Betriebsgewinn (EBIT) brach auf 304 Millionen Franken ein, verglichen mit 1,19 Milliarden im Vorjahr. Dies führte zu einer drastisch reduzierten Marge von nur noch 4,5 Prozent, wie «Investrends» berichtet.

Unter dem Strich verblieb ein Reingewinn von lediglich 219 Millionen Franken, was einem Rückgang von 75 Prozent entspricht. Analysten hatten im Durchschnitt mit 407 Millionen gerechnet, schreibt «SDA».

Ursachen für die Krise

Die Konsumentenstimmung in China litt unter der Krise am Immobilienmarkt und der zunehmenden Arbeitslosigkeit bei der jungen Bevölkerung. Vor allem das Luxussegment wie Blancpain, Breguet und Omega waren betroffen, berichtet «Swissinfo».

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Während Swatch unter der Nachfrage in China leidet, konnte der Uhrenhersteller in den USA und Japan zulegen. - keystone

Trotz der Schwierigkeiten in China meldete Swatch Rekordumsätze in den USA, Japan, Indien und dem Mittleren Osten. Besonders die Marken Omega, Longines und Tissot verzeichneten starkes Wachstum, berichtet «Investrends». In Japan erreichte der Konzern sogar zweistellige Wachstumsraten.

Auswirkungen und Massnahmen

Als Reaktion auf den Gewinneinbruch senkt der Uhrenhersteller die Dividende. Pro Inhaberaktie sollen nun 4,50 Franken ausgeschüttet werden, im Vergleich zu 6,50 Franken im Vorjahr, schreibt «Marketscreener».

Trotz der Krise verzichtet Swatch auf Entlassungen. Im Juli 2024 betonte Hayek gegenüber «Swissinfo»: «Wir haben keine Stellen abgebaut und auch nicht Kurzarbeit eingeführt.»

Swatch blickt optimistischer auf 2025

Für das laufende Jahr 2025 zeigt sich der Uhrenhersteller vorsichtig optimistisch. Man rechne mit «substantiellen» Verbesserungen beim Umsatz, dem operativen Resultat und beim Cashflow, wie «Investrends.ch» berichtet.

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Allerdings warnen Experten vor weiteren Herausforderungen. Die UBS prognostiziert einen längeren Abschwung für die Uhrenbranche in China, dem grössten Absatzmarkt für Swatch, schreibt «finanzen.ch».

Kommentare

User #2166 (nicht angemeldet)

Wenn man jedes Jahr die Uhren 20 % teuer macht, muss sich nicht wundern wenn man weniger verkauft.

User #5272 (nicht angemeldet)

Ganz stark. Die Mitarbeiter werden weiterhin beschäftigt. Trotz massivem Gewinneinbruch. Davon können sich andere Manager eine riesige Scheibe abschneiden.

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