Swatch legt Rekurs ein nach Freisprüchen in Korruptionsprozess
Im Korruptionsprozess um zwei ehemalige Kadermitglieder der Swatch Group gab es Freisprüche. Nun legt die Uhrenfirma gegen das Urteil Rekurs ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Zwei Ex-Swatch-Kadermitgliedern wird Korruption vorgeworfen.
- Ein Gericht hat sie nun aber freigesprochen.
- Die Uhrenfirma legt dagegen Rekurs ein.
Der juristische Streit zwischen der Swatch Group und zwei ehemaligen Kadermitgliedern sowie einem französischen Geschäftsmann geht in die nächste Runde. Der Bieler Uhrenkonzern hat Rekurs eingelegt. Swatch bestätigte am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA eine entsprechende Meldung der Zeitung «Le Temps».
Anfang September hatte das Bezirksgericht in La Chaux-de-Fonds NE die drei Angeklagten vom Vorwurf der ungetreuen Geschäftsbesorgung freigesprochen. Dem ging ein langer, mehrfach verschobener Prozess voran.
Im Prozess ging es um eine mutmassliche Korruptionsaffäre in der Uhrenbranche. Diese soll sich innerhalb der Swatch Group zwischen 2006 und 2015 ereignet haben. Das Gericht hielt den vom Uhrenkonzern geltend gemachten Schaden für nicht erwiesen. Die Staatsanwaltschaft hatte für die Angeklagten teilbedingte Freiheitsstrafen von vier, drei und zwei Jahren gefordert.
Verbrechen laut Gericht verjährt
Da das Verfahren seit über acht Jahren läuft, sind die mutmasslichen Taten im Zusammenhang mit aktiver und passiver Bestechung verjährt. Aufgrund des fehlenden Verbrechens entfällt der Straftatbestand der Geldwäscherei.
Die Angeklagten gaben zwar zu, Geld erhalten zu haben – oder im Fall des Geschäftsmanns Geld gegeben zu haben. Sie waren aber der Ansicht, dass sie keine strafrechtlich relevante Handlung begangen hätten.
Die ehemaligen Angestellten versicherten zudem: Ihr Arbeitgeber habe im Zusammenhang mit den Zahlungen, die sich insgesamt auf über 15 Millionen Franken belaufen, keinen Schaden erlitten. Die Swatch Group ihrerseits schätzt diesen auf 60 Millionen Franken für Tissot und 500'000 Franken für CK Watch.