Fluggesellschaften holen wegen Quarantänepflicht Mallorca-Touris
Spanien hatte sich als sicheres Urlaubsziel angepriesen. Nun gilt das Land – inklusive Mallorca – als Gefahrenzone. Reisebüros sind alarmiert, die Swiss hilft.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bund hat die Risiko-Liste für die Quarantänepflicht angepasst.
- Neu müssen auch Einreisende aus Mallorca in die Quarantäne.
- Swiss und Edelweiss holen nun Touristen in die Schweiz zurück.
Das Traumziel Spanien ist für Urlauber aus der Schweiz zur Gefahrenzone geworden. Nachdem der Bund erst nur das Festland auf die Risikoliste setzte, folgen nun auch die Balearen. Bedeutet: Ab Donnerstag gilt neu auch für Einreisende aus Mallorca, Menorca und Ibiza eine zehntägige Quarantänepflicht.
Für die Reisebranche bedeutet dies zusätzlicher Aufwand. Hunderte Schweizer Touristen auf den Balearen haben bereits ihre Rückreise gebucht.
«Zurzeit befinden sich rund hundert Gäste auf den Balearen und die meisten auf der Insel Mallorca», bestätigt Tui-Sprecherin Milica Vujcic. Noch seien aber keine Anfragen für eine frühzeitige Rückreise eingetroffen. Die kurze Reaktionsfrist sei für die Kunden umständlich, sagte Vujcic. Wenn man innerhalb von 24 Stunden reagieren müsse, sei das «nicht sehr kundenorientiert».
Reisende, denen die Ferien auf Mallorca noch bevorstehen, biete Tui an, eine Umbuchung vorzunehmen. «Wir rechnen damit, dass unsere Kunden weiterhin in die beliebten und nicht betroffenen Destinationen wie Kanaren, Griechenland oder Südtürkei reisen», so Vujcic.
Gleich geht der Reisekonzern Kuoni mit der aktuellen Situation um. «Wenn unsere Gäste vor Ort noch vor dem Beginn der Quarantänepflicht zurück in die Schweiz reisen wollen, unterstützen wir sie gerne», sagt Markus Flick. Für bevorstehende Reisen sei eine kostenlose Umbuchung ebenso möglich wie die Stornierung der Reise.
Swiss holt Heimkehrer zurück
Die Swiss holt nun bereits einige Schweizer von den Balearen zurück. Die Begründung: Die Leute sollen, wenn sie wollen, noch vor Einsetzen der Quarantänepflicht am Donnerstag zurück Zuhause sein.
Heute Mittwoch landet ein Flieger von Mallorca, mit 340 Passagieren an Bord. «Anstatt ein Kurzstreckenflugzeug vom Typ A321 mit 219 Sitzplätzen wird ein Langstreckenflugzeug vom Typ Boeing 777 mit 340 Sitzplätzen eingesetzt», sagt Swiss-Mediensprecherin Meike Fuhlrott zu Nau.ch. Landen wird die Maschine heute kurz nach 16 Uhr in Zürich.
«Der Flug von Palma de Mallorca nach Zürich am heutigen Nachmittag ist nahezu ausgebucht», sagt sie. «Die weitere Nachfrage-Entwicklung beobachten wir in den nächsten Tagen genau und passen bei Bedarf unsere Kapazitäten weiter an.» Auch Edelweiss plane Ähnliches.
Bezüglich der Kosten sagt Fuhlrott: «Unsere Kunden haben die Möglichkeit, Flugbillets einmalig kostenlos umzubuchen.» Wenn der ursprüngliche Tarif nicht mehr verfügbar sei, könne es jedoch zu einer Tarifdifferenz kommen.
Auch Edelweiss setzt grössere Flugzeuge ein
Neben der Swiss reagiert nun auch die Fluggesellschaft Edelweiss. Heute Mittwoch werden von Palma de Mallorca sowie von Ibiza zurück in die Schweiz grössere Flugzeuge eingesetzt. Fliegen werden jeweils anstatt eines Kurzstreckenflugzeuges des Typs Airbus A320 ein Langstreckenflugzeug des Typs Airbus A330.
Die Flüge heben um 15.20 Uhr in Palma und um 19.25 Uhr in Ibiza in Richtung Zürich ab. «Der Einsatz des grösseren Flugzeuges bedeutet pro Flug 141 Sitzplätze mehr», so Mediensprecher Andreas Meier zu Nau.ch.
Das bedeutet, dass pro Flug jeweils 315 Sitzplätze vorhanden sind. Zur Auslastung sagt Meier Folgendes: «Vor der Bekanntgabe, dass die Balearen auf die Quarantäne-Liste des Bundes kommt, war der Rückflug von Palma de Mallorca um rund einen Drittel gebucht.» Zu beachten: Das kleinere Flugzeug! «Jetzt ist er ausgebucht.» Der Rückflug von Ibiza war fast zur Hälfte gebucht – damals noch auf A320 geplant. «Jetzt ist er fast ausgebucht», so Meier.
Gemeinsam mit dem Flugzeug der Swiss stehen somit rückkehrenden Schweizern fast 1000 Sitzplätze zur Verfügung.