Swiss Steel: Peter Spuhler bereitet Ausstieg vor
Grossaktionär Peter Spuhler will eine geplante Kapitalerhöhung bei Swiss Steel nicht mittragen. Stattdessen zog er zwei Vertreter aus dem Verwaltungsrat zurück.
Das Wichtigste in Kürze
- Grossaktionär Peter Spuhler will sich beim Stahlproduzenten Swiss Steel zurückziehen.
- Eine geplante Kapitalerhöhung von 300 Millionen Euro trägt er nicht mit.
- Für eine solche hatte er Bedingungen genannt, die nicht erfüllt wurden.
Grossaktionär Peter Spuhler bereitet seinen Ausstieg beim krisengeplagten Stahlproduzenten Swiss Steel vor. Der Chef von Stadler Rail hat jetzt seine Vertreter im Verwaltungsrat, Barend Fruithof und Oliver Streuli, zurückgezogen. Sie traten per sofort zurück.
Zuvor war bereits bekannt geworden, dass sich Spuhlers PCS Holding AG nicht an der anstehenden Kapitalerhöhung beteiligen werde. Mit zusätzlichen 300 Millionen Euro soll das Unternehmen stabilisiert werden. In den vergangenen Jahren hatte es hohe Verluste eingefahren. Das entspricht ungefähr 291 Millionen Franken.
Die «Sonntagszeitung» hatte am Wochenende vermeldet, Spuhler bereite einen geordneten Ausstieg vor. Spuhler habe Gerüchte bestätigt, dass er «bei Swiss Steel bei der Kapitalerhöhung nicht mitmachen will», so die Zeitung. Als Grund habe er angegeben, dass die geforderten Bedingungen weder von Big Point noch vom Verwaltungsrat erfüllt worden seien.
Grösster Aktionär Martin Haefner muss Kapitalerhöhung allein stemmen
Peter Spuhler hatte unter anderem die Absetzung von Verwaltungsratspräsident Jens Alder und ein schlüssiges Sanierungskonzept gefordert. Für Alder wollte Spuhler seinen Vertrauten Barend Fruithof als Präsident installieren.
Durch Spuhlers Nein zur Kapitalerhöhung muss Big Point, die Gesellschaft von Amag-Besitzer Martin Haefner, die 300 Millionen Euro allein aufbringen. Mit einem Anteil von 33 Prozent ist Big Point der grösste Aktionär von Swiss Steel. Peter Spuhler hält 20 Prozent. Der russische Oligarch Viktor Vekselberg, der ein Viertel der Anteile besitzt, steht auf der US-Sanktionsliste und kann nicht investieren.
Geplanter Umbau des Unternehmens bleibt bislang aus
Swiss Steel hatte vor zehn Tagen einen riesigen Verlust für das Geschäftsjahr 2023 gemeldet. Die Kapitalerhöhung war als Folge angekündigt worden.
In den vergangenen Jahren war es bereits zu Kapitalerhöhungen von insgesamt rund 600 Millionen Euro gekommen. Das Unternehmen sollte umgebaut und mehrere Fabriken verkauft werden, schreibt die «Sonntagszeitung». Umgesetzt wurde das alles jedoch noch nicht.
In den vergangenen fünf Jahren häuften sich Verluste von über einer Milliarde Euro an. Zudem sank der Aktienkurs von Swiss Steel ins Bodenlose.