5G: Swisscom installierte bereits über hundert Antennen

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Bern,

Der Ausbau des Mobilfunknetzes 5G wird vom Telekomanbieter Swisscom trotz Widerständen in der Politik vorangetrieben.

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Der Chef der Swisscom, Urs Schaeppi, versteht die Angst der Menschen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bereits über 100 5G-Antennen wurden von der Swisscom installiert.
  • Dies trotz heftiger Kritik aus der Bevölkerung.

Swisscom will bis Ende Jahr 90 Prozent der Bevölkerung mit dem neuen Mobilfunkstandard 5G versorgen. «Wir sind eigentlich auf Kurs. Aber durch die angekündigten Moratorien tun wir uns im Moment sehr schwer mit der Standortsuche für Antennen.»

Das sagte Urs Schaeppi in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag». Es komme zu Verzögerungen beim Neubau oder beim Umbau aller Antennen.

«Sabotage inakzeptabel»

Sabotage-Akte wie im Kanton Waadt, wo am letzten Sonntag eine Handy-Antenne in die Luft gesprengt wurde, verurteilte der 59-jährige Konzernchef. «Das sind Einzelfälle, aber wir nehmen die Vorfälle äusserst ernst. Sie sind absolut inakzeptabel.»

Solche Vorgänge habe es schon von der Einführung von 3G gegeben. Heute sage niemand mehr etwas gegen 3G. Bei der Antenne in der Waadt handelte es sich nicht um ein 5G-Projekt.

Chef der Swisscom versteht Ängste der Menschen vor 5G

Schaeppi beklagt, dass Leute aufgrund von Falschinformationen den Ausbau behinderten. Er verstehe, dass Menschen Ängste hätten, wenn neue Technologien eingeführt würden.

Doch gerade Mobilfunkstrahlung sei ein sehr gut erforschtes Thema. «Es gibt Tausende von Studien dazu. Und keine zeigt eine wissenschaftliche Evidenz, dass Mobilfunk bei der Einhaltung der Grenzwerte schädlich ist.»

Betriebswirtschafter Schaeppi erwartet, dass bald breite Bevölkerungsschichten die neue Technologie nutzen. «Meine Prognose ist: Bis in fünf Jahren werden rund 80 Prozent der Schweizer ein 5G-Handy haben und 5G-Anwendungen nutzen.»

Rasch eine breite Abdeckung erreichen

Swisscom will in einer ersten Phase möglichst rasch eine breite Abdeckung der Schweiz erreichen. Dafür müssten laut Schaeppi nicht so viele neue Antennen gebaut werden. Alle Kunden könnten mit den heutigen Abonnementen 5G standardmässig nutzen.

Allerdings mit einer Geschwindigkeitsbeschränkung. «Wir müssen entweder die Grenzwerte erhöhen oder viel mehr Antennen bauen.»

Weil im Telekommarkt ein Verdrängungskampf herrscht, erwartet der Swisscom-Chef mit 5G keine direkten Zusatzerlöse. «Die Wahrscheinlichkeit, dass die Anbieter mit der 5G-Netzleistung zusätzliches Geld verdienen, ist relativ klein.»

Deshalb sei die Strategie von Swisscom zusätzliche Dienstleistungen wie cloudbasierte Lösungen oder komplette IT-Lösungen anzubieten.

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