Swissport-Löhne sollen gesenkt werden
Der Flughafendienstleister Swissport will bei seinen rund 2500 Angestellten am Flughafen Zürich die Löhne senken.
Das Wichtigste in Kürze
- Swissport will bei seinen rund 2500 Angestellten am Flughafen Zürich die Löhne reduzieren.
- Der Flughafendienstleister reagiert damit auf die Forderungen nach günstigeren Preisen.
- Swissport sieht sich derzeit zwischen zwei Interessengruppen «aufgerieben».
Der Flughafendienstleister Swissport will bei seinen rund 2500 Angestellten am Flughafen Zürich die Löhne senken. Damit reagiert der Bodenabfertiger auf die Forderungen der Fluggesellschaften, vor allem auch der Swiss, nach günstigeren Preisen.
Swissport versuche derzeit, die Arbeitsbedingungen für ihre Mitarbeitenden mit den Sozialpartnern neu zu verhandeln. «Lohnanpassungen sind Teil der Nachverhandlungen des bestehenden Gesamtarbeitsvertrages», sagte eine Unternehmenssprecherin am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP.
Das Unternehmen sieht sich gemäss der Sprecherin derzeit zwischen den Interessengruppen «aufgerieben». Auf der einen Seite wollten die Fluggesellschaften die Wiederaufnahme der Flüge möglichst kostengünstig sicherstellen. Gleichzeitig verlangten aber die Flughäfen dieselben Konditionen wie vor der Coronapandemie.
Verhandlungen zwischen Swissport und Arbeitnehmerverbänden derzeit unterbrochen
Druck auf günstigere Konditionen macht offenbar nicht zuletzt die am Flughafen Zürich dominierende Swiss. Diese habe bereits auch Offerten von kleineren Swissport-Konkurrenten eingeholt, schrieben die Zeitungen. Am Vortag hatte Swiss-Chef Thomas Klühr erklärt, Kostensenkungen von insgesamt 20 bis 25 Prozent erreichen zu wollen.
Die Verhandlungen zwischen Swissport und den Arbeitnehmerverbänden über die Arbeitsbedingungen sind derweil laut der Sprecherin momentan unterbrochen. Sie würden jedoch wieder aufgenommen, falls die Verbandsmitglieder den Verbänden ein Verhandlungsmandat erteilten. «Nach wie vor gelten der bestehende Sozialplan und die Gesamtarbeitsverträge bei Swissport.»
Die ehemalige Swissair-Tochter gehört zu den flugnahen Betrieben, die wegen der Coronakrise vom Bund unterstützt werden. Im Mai hatte das Parlament für diese Betriebe eine Garantie für Bankkredite von insgesamt 600 Millionen Franken genehmigt. Die Swissport ist im Besitz der chinesischen HNA-Gruppe, die selber in Geldnot steckt.