Trotz abschwächender Inflation: Leitzins bleibt vorerst unverändert
Die Europäische Zentralbank hat entschieden, trotz abschwächender Inflation den Leitzins vorerst unverändert zu lassen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Europäische Zentralbank belässt ihren Leitzins bei 4,5 Prozent.
- Dies, obwohl die Inflation zurückgeht.
- Jedoch ist die Teuerungsrate rückläufig und nähert sich dem Zielwert.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat angekündigt, dass der Leitzins, der in Frankfurt festgelegt wird, weiterhin bei 4,5 Prozent bleibt. Allerdings deutet sich eine mögliche Änderung an: Die nächste Zinssitzung der EZB findet am 6. Juni statt.
Aufgrund der anhaltenden Abschwächung der Inflation wird bei der bevorstehenden Sitzung eine Senkung des Zinssatzes erwartet. Im vergangenen Jahr hatte die EZB die Zinsen bereits zum zehnten Mal in Folge angehoben, um der Geldentwertung entgegenzuwirken. Seitdem verharrt der Leitzins auf einem historischen Höchststand.
Teuerungsrate ist seit Februar gefallen
Die Teuerungsrate ist im Februar jedoch auf 2,6 gefallen. Mittlerweile ist sie erneut abgesunken und liegt bei 2,4 Prozent, wie die «Tagesschau» schreibt. Die von der EZB als optimales Niveau definierte Zielmarke liegt bei zwei Prozent.
Zum Vergleich: Im Herbst 2022 lag die Teuerungsrate zeitweise bei über zehn Prozent, im März 2023 bei 6,9.
Bedingungen für eine Senkung seien gegeben
Der geldpolitische Rat zeigte sich zuversichtlich, dass die Bedingungen für eine Senkung bereits jetzt gegeben seien, erklärte EZB-Präsidentin Christine Lagarde. Man habe sich allerdings der Mehrheit angeschlossen, welche die Entwicklung bis zum Juni abwarten will. Sollte dann eine Annäherung an den Zielwert in Aussicht stehen, «wäre eine Lockerung der aktuellen geldpolitischen Straffung angemessen», heisst es.
Volkswirt Bastian Hepperle von der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank kommentierte den aktuellen Entscheid der EZB: «Mit ihrem rhetorischen Schwenk heute öffnet sie die Tür für eine Zinssenkung, durch die sie im Juni gehen wird.»