Türkischer Ferienort bettelt um Touristen
Verheerende Waldbrände suchten diesen Sommer die Türkei heim. Der Tourismus steht seither beinahe still. Eine Region bettelt deshalb um Urlauber.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit den Waldbränden Anfang Juli steht der Tourismus in der Türkei beinahe still.
- Eine Region bittet Menschen, wieder in den betroffenen Gebieten Ferien zu machen.
- Schweizer Reisebüros verspüren bis jetzt noch keine Verunsicherung bei den Buchungen.
Anfang Juli loderten Waldbrände in der ganzen Türkei. Mehr als 200 Feuer waren ausgebrochen, darunter 16 grosse Waldbrände. Was übrig bleibt, ist ein riesiger Brandfleck – und ein Loch in der Tourismuskasse.
Denn: der grosse Ferienansturm bleibt bislang aus. Der Verband der Hoteliers und Betreiber in der südlichen Ägäis wendet sich deshalb verzweifelt an die Öffentlichkeit. «Die Strände sind leer, die Basare sind ruhig und Restaurants warten auf ihre Kunden», heisst es in einer Mitteilung.
Gemeinsam wolle man das Land wieder «grün machen». Ein erster wichtiger Schritt dafür sei die Rückkehr des Tourismus. «Die Menschen der Region, vom Kaufmann bis zum Kellner, vom Fischer bis zum Fahrer, haben eine grosse Sehnsucht.» Der Verband versichert Sicherheit und einen unbeschwerten Urlaub in der Türkei.
Türkei lebt vom Tourismus
Tatsächlich ist der Tourismus einer der wichtigsten Wirtschaftszweige des beliebten Urlaubslandes. Einer Statistik aus dem Jahr 2019 zufolge macht er ganze elf Prozent des Bruttoinlandproduktes aus.
Wie gravierend der Einbruch heute – nach Corona und nach den Wetterextremen – sein dürfte, ist noch unklar. In der Schweiz zumindest blieb die Nachfrage stabil bis leicht rückläufig.
«Einzelne Kunden haben ihre Reise im Vorfeld umgebucht», heisst es bei Tui auf Anfrage. Es gäbe aber nach wie vor Gäste, die in die Türkei reisen. Ihnen rät das Reisebüro, Orte mit Waldbränden zu meiden.
Auch beim internationalen Reisekonzern Kuoni seien die Türkei-Reisen weiterhin «durchführbar». Die Anzahl nehme leicht ab – unter anderem wegen des Endes der Sommerferien.