TX Group mit Umsatzrückgang und deutlich weniger Gewinn

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Zürich,

Der Umsatz der TX Group hat sich im vergangenen Jahr um 4,2 Prozent auf 941,5 Millionen Franken vermindert.

TX Group
Die Mediengruppe TX Group. - Keystone

Die TX Group hat 2024 etwas weniger Umsatz erzielt. Die Profitabilität litt als Folge von hohen Einmalkosten. Die Marktplätze laufen weiter gut, das traditionelle Mediengeschäft tut sich anhaltend schwer.

Der Umsatz der TX Group, die in der breiten Öffentlichkeit vor allem für ihre Medienmarken «Tages-Anzeiger» oder «20 Minuten» sowie für ihre Marktplätze Jobs, Riccardo, Homegate oder Scout24 bekannt ist, verminderte sich im vergangenen Jahr um 4,2 Prozent auf 941,5 Millionen Franken.

Dabei ist zu beachten, dass die per April 2023 übernommene Aussenwerberin ClearChannel Schweiz 2024 mit 12 Monaten und nicht nur mit neun Monaten wie im Vorjahr in die Rechnung miteingeflossen. Als Gründe für den Umsatzrückgang nennt die TX Group in ihrer Information zum Jahresabschluss am Mittwoch die Unsicherheit auf dem Arbeitsmarkt, die Schwäche des »klassischen« Schweizer Werbemarkts sowie tiefere Druckumsätze.

Stark rückläufig präsentieren sich die ausgewiesenen Gewinnzahlen. Der Betriebsgewinn ging um 73,2 Prozent auf 19,0 Millionen zurück. Der Gewinn verminderte sich um 48,8 Prozent auf 31,1 Millionen Franken.

Neben dem rückläufigen Betriebsertrag hätten sich Einmaleffekte belastend auf das Ergebnis ausgewirkt, die durch Kosteneinsparungen nicht kompensiert werden konnten. So führte die neue Strategie bei Tamedia und die damit einhergehende Schliessung von zwei Druckereien zu hohen Einmalkosten von 29 Millionen Franken. Und auch der Aufbau der Eigenvermarktung von 20 Minuten habe zu Zusatzkosten geführt.

Jahresergebnis für 2024 unter Erwartungen

Das von den TX-Verantwortlichen in den Vordergrund gestellte bereinigte Betriebsergebnis, welches um verschiedene Effekte normalisiert wird, nahm um 27,9 Prozent auf 103,5 Millionen ab. Die entsprechende Marge beträgt 11,0 Prozent nach 14,6 Prozent im Vorjahr.

Den Aktionärinnen und Aktionären stellt die TX Group eine Dividende von 4,80 Franken in Aussicht. Die Gruppe hatte bereits Ende November angekündigt, für die Jahre 2024 bis 2026 jeweils mindestens 4,00 Franken auszuschütten. Für 2023 erhielten die Anteilseigner insgesamt 6,20 Franken – zusammengesetzt aus einer regulären Dividende von 2,00 Franken sowie einer Sonderausschüttung von 4,20 Franken aus der Gründung der Swiss Marketplace Group.

Insgesamt liege das Jahresergebnis für 2024 unter den mittel- und langfristigen Erwartungen, schreibt Verwaltungsratspräsident und Verleger Pietro Supino im Geschäftsbericht. Es seien jedoch viele wichtige Initiativen ergriffen worden, um die Nachhaltigkeit der Medienunternehmen wiederherzustellen und das Wachstum der Swiss Marketplace Group (SMG) und von JobCloud voranzutreiben.

Sehr erfreulich entwickelten sich 2024 erneut die in der Swiss Marketplace Group (SMG) zusammengefassten Online-Marktplätze. Umsatz wie auch Betriebsergebnis seien deutlich gestiegen. Die EBITA-Marge betrug über 41 Prozent. Die TX Group hält an der SMG knapp 31 Prozent der Aktien. Und auch die Job-Plattformen lieferten wieder einen gewichtigen Ergebnisbeitrag. Allerdings habe das herausfordernde Umfeld zu einem Rückgang von Umsatz und Betriebsgewinn geführt.

Werbevermarkterin Goldbach gewachsen

Weiter mit grossen Herausforderungen konfrontiert ist das klassische Mediengeschäft der Gruppe. Sowohl die im Segment Tamedia zusammengefassten Bezahlpublikationen wie auch die Gratismedien 20 Minuten verzeichneten rückläufige Erträge.

Auf adjustierter Basis erwirtschafteten beide positive Betriebsergebnisse, wobei die entsprechenden Margen mit 7,8 Prozent für 20 Minuten bzw. 0,6 Prozent für Tamedia sehr gering sind. Tamedia ist im Jahresverlauf 2024 strategisch umfassend neu aufgestellt worden.

Neben einschneidenden Kostenreduktionen steht die Fokussierung der digitalen Kanäle auf die vier grossen Marken. Sowohl 20 Minuten wie auch Tamedia nehmen zudem die Vermarktung der Werbung in ihren Produkten wieder in die eigenen Hände.

Im Jahr 2024 gewachsen ist die Werbevermarkterin Goldbach. Dazu trug insbesondere das erstmals während 12 Monaten konsolidierte Aussenwerbegeschäft der übernommenen ClearChannel Schweiz bei.

Wie gewohnt wenig aussagekräftig zeigt sich das TX-Management bezüglich der Erwartungen an das laufende Jahr. «Wir sind sehr gut aufgestellt und können darum mit Zuversicht in die Zukunft blicken», schreibt VRP Supino im Geschäftsbericht.

An der kommenden Generalversammlung der Gruppe kommt es zu einem bedeutenden Abgang. Der langjährige Konzernchef und Verwaltungsrat Martin Kall zieht sich zurück. An seiner Stelle wird Miriam Meckel zur Wahl vorgeschlagen. Die deutsche Staatsbürgerin ist Professorin für Kommunikationsmanagement an der HSG. Zuvor war Miriam Meckel Chefredakteurin und Herausgeberin der WirtschaftsWoche der Handelsblatt Media Group.

Kommentare

User #2999 (nicht angemeldet)

Die Printmedien werden mittelfristig verschwinden, bis auf ein paar wenige. Eine Werbung in einer Printzeitung wird nur an einem Tag gesehen und vergessen. Im Online sieht das anders aus. Tagi ist zu politisch links unterwegs und werbende Unternehmen wollen eher politisch neutral sein. Auch deshalb nimmt die Werbung ab. 20Minuten existiert noch, weil es so viele Pendler gibt, die von anspruchsvollen Inhalten überfordert werden.

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