UBS schreibt Quartalsgewinn von 29 Mrd USD
Die UBS hat am Donnerstagmorgen ihre Quartalszahlen veröffentlicht. Der Gewinn fällt im zweiten Quartal hoch aus – die Marke Credit Suisse verschwindet.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Zuge der CS-Krise übernahm die UBS die angeschlagene Credit Suisse.
- Nun schreibt die Schweizer Grossbank einen Riesen-Gewinn von 28,9 Milliarden Dollar.
- Die Marke Credit Suisse wird vollständig integriert.
Die UBS hat im zweiten Quartal einen Rekordgewinn in der Höhe von 28,9 Milliarden US-Dollar erzielt. Darin enthalten ist ein Buchgewinn in gleicher Höhe aus der Übernahme der CS, wie die Bank am Donnerstag mitteilte.
Da der Kaufpreis für die ehemals zweitgrösste Schweizer Bank deutlich unter dem Buchwert lag, konnte die UBS einen sogenannten negativen «Goodwill» in Milliardenhöhe verbuchen.
Unter dem Strich erzielte die neue UBS Group – bestehend aus alter UBS und CS – laut Mitteilung vom Donnerstag einen Reingewinn von 28,9 Milliarden US-Dollar, wobei der genannte Buchgewinn ebenfalls in dieser Grössenordnung lag. Der um diese und andere Übernahme-Effekte bereinigte Vorsteuergewinn auf Gruppenstufe wird derweil mit 1,1 Milliarden US-Dollar beziffert.
Die UBS allein hat im zweiten Quartal unter dem Strich 2,0 Milliarden US-Dollar verdient nach 2,1 Milliarden im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Für die CS allein, die offiziell seit Juni zur neuen UBS-Gruppe gehört, wird ein Vorsteuerverlust von 8,9 Milliarden US-Dollar ausgewiesen, 4,3 Milliarden unter Ausklammerung von übernahmebedingten Effekten.
Marke CS verschwindet
Die UBS wird das Schweiz-Geschäft der übernommenen Credit Suisse vollständig integrieren. Damit wird die Marke entgegen der Hoffnung vieler Schweizerinnen und Schweizer ganz verschwinden.
Wie viele Jobs wegfallen, ist weiter offen. Die schrittweise Überführung in die UBS werde voraussichtlich 2025 abgeschlossen, teilte die Grossbank am Donnerstag mit.
Eine vollständige Integration der Credit Suisse (Schweiz) sei die beste Lösung im Sinne aller, teilte die UBS am Donnerstag mit. Gleichzeitig bleibe die Konkurrenz im Schweizer Markt stark, betonte die Bank. Die Kantonalbanken zusammen würden etwa weiterhin den grössten Marktanteil aufweisen.
UBS führt Sponsoring der CS vorerst weiter
Wer in den letzten Jahren vom Geldsegen der untergegangenen Grossbank Credit Suisse profitiert hat, kann erst einmal aufatmen. Das Sponsoring soll nun nach der Übernahme durch die UBS weiterfliessen – zumindest vorübergehend.
«Angesichts der wichtigen Rolle, die beide Unternehmen für unsere Gemeinschaften spielen, werden wir alle vereinbarten Sponsoringverträge für gesellschaftliche, sportliche und kulturelle Aktivitäten in der Schweiz bis mindestens Ende 2025 fortführen», erklärte UBS-Chef Sergio Ermotti am Donnerstag in einem Communiqué.
Die Schweizer Fussball-Nationalmannschaft, Sportanlässe, diverse Kunstmuseen und Musikfestivals im In- und Ausland: Sie alle profitierten in der Vergangenheit vom Sponsoring der Credit Suisse. Zum Teil handelt es sich um substanzielle Beiträge.
Credit Suisse macht reinen Tisch
Die von der UBS übernommene Credit Suisse hat ihre Bücher im zweiten Quartal 2023 markant aufgeräumt. Die Folge davon ist ein Verlust von 9,3 Milliarden Franken. Vor Steuern betrug das Minus 8,9 Milliarden.
Zu Buche schlugen etwa Wertberichtigungen über 2,2 Milliarden Franken. Weil dem Asset Management erneut Gelder abgezogen wurden, wurde dessen Wert um eine Milliarde Franken berichtigt, wie die UBS-Tochter am Donnerstag mitteilte.
Ein Grund für das Scheitern der CS war bekanntlich der grosse Geldabfluss in der Zeit zwischen Oktober 2022 und März 2023. Dieser hat sich nun offenbar «weitgehend stabilisiert».
Die CS weist laut den UBS-Angaben Einlagenzuflüsse von netto 18 Milliarden für das zweite Quartal aus, wobei die Dynamik im dritten Quartal bisher anhalte.
Die Vermögensabflüsse aus dem Geschäftsbereich Wealth Management der CS hätten sich im zweiten Quartal zwar fortgesetzt, sie hätten sich gegenüber den Vorquartalen aber verlangsamt.