Uhren-Patron Jean-Claude Biver hält Apple nicht für eine Bedrohung
Die Schweizer Uhrenindustrie nimmt wieder Fahrt auf. LVMH-Chef Jean-Claude Biver will vermehrt auf junge Kunden abzielen. Die Apple Watch bereitet ihm keine Sorgen.
«Die Schweiz hat ein Problem», sagte Apple-Chefdesigner vor der Lancierung der Apple Watch. Die Prophezeiung bewahrheitet sich nicht. Zwar kämpfte die Schweizer Uhrenbranche bis vor Kurzem mit Absatzproblemen. Doch das lag nicht an Apple.
Das Wichtigste in Kürze
- Uhren-Patron Jean-Claude Biver sieht in der Apple Watch eine Chance.
- Der LVMH-Chef will mit seinen Produkten mehr Junge erreichen.
Letztes Jahr hat Apple 18 Millionen Smartwatches verkauft. Uhrenpatron Jean-Claude Biver sieht darin kein Problem, im Gegenteil: «Die Apple Watch kann uns helfen. Es ist immer einfacher, jemanden eine Schweizer Uhr zu verkaufen, der schon eine Uhr trägt», sagt der LVMH-Chef im Interview mit der «Handelszeitung».
Pläne will er nicht verraten. «Wir sollten aber nicht die einzigen sein, die etwas dagegen tun. Die ganze Industrie sollte mitmachen. Unsere Marken Hublot und Tag Heuer sind heute schon sehr beliebt bei den ganz jungen Leuten.»
Topseller Smartwatch
Mit der Tag Heuer Connected hat der Schweizer Konzern 2015 bereits eine Smartwatch lanciert. Mittlerweile arbeite das Unternehmen an der dritten Version der Uhr. Denn: «Im letzten Jahr war die Connectecd das meistverkaufte Modell von Tag Heuer.»
Aufholbedarf habe die Uhrenbranche bei den Jungen, wie Biver sagt. «Wir müssen etwas dagegen tun, um sie für die Uhr zu begeistern. Wichtig ist, dass sie wieder von einer Uhr träumen, und sie dann später kaufen.»