Uhrenexporte nach China brechen im Februar ein

Keystone-SDA
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Biel/Bienne,

Die Schweizer Uhrenexporte haben im Februar die Auswirkungen des Coronavirus deutlich zu spüren bekommen. Insbesondere die Nachfrage aus China ist mit Blick auf die Ausgangssperren in Teilen des Landes regelrecht eingebrochen.

Uhren
Die Coronakrise hat im Februar zum Einbruch der Uhrenexporte nach China geführt. - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Das Wichtigste in Kürze

  • Insgesamt fiel das Exportvolumen gegenüber Februar 2018 nominal um 9,2 Prozent auf 1,60 Milliarden Franken.

Real, also preisbereinigt, belief sich das Minus auf 13,7 Prozent, wie die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) am Donnerstag mitteilte.

Die Lungenkrankheit Covid-19 war Ende letzten Jahres in der chinesischen Provinz Hubei ausgebrochen und breitete sich in der Folge über den gesamten Globus aus. In der Januar-Statistik zu den Uhrenexporten waren noch kaum Spuren davon zu sehen. Damals zogen die Uhrenexporte um beinahe 10 Prozent an.

Pandemien sind Gift für die Stimmung unter Konsumenten und somit auch für die Uhrenbranche. Vor 17 Jahren hatte der Ausbruch der Atemwegsinfektion Sars in Asien die Branche hart getroffen. Die Uhrenexporte waren im Jahr 2003 um 4,4 Prozent rückläufig.

Im Februar seien die Auswirkungen, welche die Ausbreitung des Coronavirus auf die Uhrenbranche habe, in der Exportstatistik erstmals zutage getreten, schreibt der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie FH nun. Die Februar-Zahlen würden jedoch nicht in allen Märkten die aktuell schwierige Lage abbilden.

Besonders in Asien schlug die Coronakrise voll auf die Exportzahlen der Uhrenhersteller durch. Nach China brachen die Ausfuhren um 52 Prozent auf 73,3 Millionen Franken ein. Das Land fiel in der Statistik gemessen am Exportvolumen aus den Top-3 auf den neunten Platz zurück.

Die chinesische Regierung hatte zur Eindämmung des Sars-CoV-2 genannten Virus früh drastische Massnahmen ergriffen. Als Folge davon litt insbesondere der Detailhandel und die Tourismusströme aus China ebbten ab. Unter Chinesen erfreuen sich Schweizer Uhren grosser Beliebtheit. Sie decken sich vor allem auch auf Reisen mit Zeitmessern ein.

Nach Hongkong, wohin besonders viele Chinesen zum Einkaufen reisen, sackten die Exportzahlen um 42 Prozent auf 142,6 Millionen Franken ab. Es ist der fünfte Monat in Folge, indem die Ausfuhren in das wichtige Drehkreuz für Schweizer Uhren einen starken Rückgang verzeichneten.

Im vergangenen Jahr waren es die politischen Unruhen, die in Hongkong für Chaos sorgten und Chinesen vom Besuch der Sonderverwaltungszone abhielten. Nun kamen noch die Einschränkungen rund um das Coronavirus dazu.

Auch in den Statistiken weiterer Länder Asiens sind die Exportzahlen rückläufig: So etwa in Japan (-2,1%) oder Südkorea (-11%). Singapur verzeichnete hingegen ein leichtes Plus von 1,1 Prozent.

Wann die Corona-Sorgen auf die Uhrenhändler in Europa oder Amerika übergeschwappt sind, wird sich in den kommenden Statistiken erst zeigen. Im Februar jedenfalls nahmen die Uhrenexporte in die USA noch um deutliche 18 Prozent auf 205,8 Millionen Franken zu. Die USA waren damit der mit Abstand wichtigste Absatzmarkt für die Branche.

In Europa legten die Exporte nach Deutschland um 7,3 Prozent, nach Frankreich um 13 Prozent und nach Italien um 5,0 Prozent zu. Nur die Ausfuhren nach Grossbritannien gingen um 19 Prozent zurück. Allerdings lag hier die Latte aus dem Vorjahr ziemlich hoch. Damals deckten sich Uhrenhändler aufgrund der Unsicherheiten rund um den Brexit auf Vorrat mit Zeitmessern ein.

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