Uniper wird verstaatlicht
Der wegen ausbleibender russischer Gaslieferungen schwer angeschlagene Düsseldorfer Energie-Konzern Uniper wird verstaatlicht.
Die Bundesregierung übernehme im Rahmen eines weiteren Stabilisierungspakets «insgesamt 99 Prozent an Uniper», erklärte das Bundeswirtschaftsministerium am Mittwoch. Die Kapitalerhöhung umfasst demnach acht Milliarden Euro, hinzu kommen knapp eine halbe Milliarde für die bisherigen Anteile des finnischen Mutterkonzerns Fortum.
Uniper ist ein international tätiger Energiekonzern, der Strom und Gas an Grosshandelskunden wie Stadtwerke und Industrieunternehmen verkauft und auch in der Gasspeicherung aktiv ist. Das Unternehmen bezog bislang einen Grossteil seines Gases aus Russland. Wegen der hohen Kosten für die Ersatzbeschaffung geriet es in Finanznöte und beantragte Anfang Juli Staatshilfe. Die gewährten Milliardenkredite reichten aber nicht aus.
«Uniper ist eine zentrale Säule der deutschen Energieversorgung», erklärte das Wirtschaftsministerium. Mit der Übernahme sichere der Bund die Versorgungssicherheit. Uniper sowie Fortum bestätigten die Vereinbarung mit der Bundesregierung. Uniper-Chef Klaus-Dieter Maubach begrüsste den Schritt: «Die Änderung des Stabilisierungspakets gegenüber Juli war notwendig vor dem Hintergrund der weiteren Verschärfung der Energiekrise.»