Die UPC-Besitzerin Liberty Global will Sunrise für 6,8 Milliarden Franken kaufen.
sunrice communications
Rund 13 Prozent der Stellen bei Sunrise UPC verschwinden. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die UPC-Besitzerin Liberty Global will Sunrise kaufen.
  • Der Kaufpreis soll 6,8 Milliarden Franken betragen.
Ad

Elefantenhochzeit in der Telekombranche: Die UPC-Besitzerin Liberty Global will Sunrise kaufen. Der Deal hat einen Wert von 6,8 Milliarden Franken, wie Sunrise am Mittwoch in einem Communiqué bekannt gab.

Liberty Global biete 110 Franken pro Sunrise-Aktie. Das sind 32 Prozent mehr als im Durchschnitt der letzten 60 Tage. Sunrise-Grossaktionärin Freenet habe sich verpflichtet, ihre gesamte Beteiligung an Sunrise von gut 24 Prozent anzudienen. Sunrise soll nach der Übernahme von der Schweizer Börse SIX dekotiert werden.

Damit ist ein Stolperstein ausgeräumt: Freenet hatte im vergangenen Jahr die geplante Übernahme von UPC durch Sunrise platzen lassen. Nun findet die Hochzeit doch statt, einfach umgekehrt.

Grössere Konkurrenz für Swisscom

Mit dem Zusammenschluss entstehe ein grösserer Konkurrent für Branchenprimus Swisscom, heisst es. Das kombinierte Unternehmen werde gut positioniert sein, um den Ausbau der Netzinfrastruktur der nächsten Generation, einschliesslich 5G und zukünftiger Technologien, fortzusetzen. Bis im nächsten Jahr sollen 90 Prozent der Schweizer Haushalte mit Internet von bis zu 1 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) versorgt werden. Es sei das Ziel, die Geschwindigkeit im Laufe der Zeit bis zu 10 Gbit/s zu erhöhen.

Baptiest Coopmans, CEO von UPC Schweiz, zeigte sich in einer Medienmitteilung erfreut über den Zusammenschluss mit Sunrise. Er verspricht für die beiden Mitarbeitenden beider Unternehmen und für die Konsumenten erhebliche Vorteile. Man könne den Wettbewerb, die Innovation und die Auswahlmöglichkeiten für die Kunden vorantreiben. «Mit der Unterstützung von Liberty Global haben wir die kritische Masse, um auf dem Schweizer Markt etwas zu bewegen», erklärte der UPC-Chef.

Baptiest Coopmans
Baptiest Coopmans wird CEO von UPC Schweiz. - z.V.g.

Auch Sunrise spricht in einer Mitteilung von Vorteilen für Privat- und Geschäftskunden. «Das kombinierte Unternehmen wird besser in der Lage sein, den Wettbewerb zum Vorteil der Schweizer Wirtschaft und Konsumenten voranzutreiben.»

Bedingungen des Deals

Das Angebot unterliegt mehreren Bedingungen. So müssen mindestens zwei Drittel der Aktien angedient werden und die üblichen kartellrechtlichen und weiteren Genehmigungen eintreffen. Die Angebotsfrist läuft gemäss aktueller Planung vom 11. September bis zum 8. Oktober, die Nachfrist vom 15. bis zum 28. Oktober.

Eine weitere Bedingung sei, dass es keine wesentlichen nachteiligen Auswirkungen bis zum Ende der Angebotsfrist gebe. Darunter versteht Sunrise eine Reduktion von mehr als 10 Prozent des bereinigten EBITDA oder des konsolidierten Eigenkapitals des vergangenen Geschäftsjahres. Auch der Dienstleistungsumsatz darf nicht um 7 Prozent oder mehr schrumpfen.

Zudem sei Sunrise unter gewissen Bedingungen zu einer Strafzahlung von 50 Millionen Franken an Liberty Global verpflichtet, insbesondere wenn der Sunrise-Verwaltungsrat seine Empfehlung zur Annahme des Angebots ändere oder zurückziehe. Die Transaktion soll bis Ende Jahr abgeschlossen sein.

Sunrise will während der Angebotsfrist weiterhin unabhängig operieren. Für die Kunden werde es in dieser Zeit keine Veränderungen geben, heisst es.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

FrankenSchweizer BörseAktieHochzeitSwisscom5GInternetVerwaltungsratUPCSunrise