US-Arbeitsmarkt erholt sich langsamer – Quote fällt deutlich
Die Erholung am US-Arbeitsmarkt verlangsamt sich wieder. Im Frühjahr kam es noch zu einer von der Corona-bedingten Entlassungswelle.
Das Wichtigste in Kürze
- Der US-Arbeitsmarkt erholt sich mittlerweile deutlich langsamer.
- Im Frühjahr erschütterte eine coronabedingte Entlassungswelle den Arbeitsmarkt.
- Nach «flotter Aufholjagd» gehe dem Arbeitsmarkt nun «die Puste aus», so Ökonom Hepperle.
Die Erholung am US-Arbeitsmarkt von der Corona-bedingten Entlassungswelle im Frühjahr verlangsamt sich. Im August wurden 1,371 Millionen Stellen ausserhalb der Landwirtschaft geschaffen, wie die Regierung am Freitag mitteilte.
Zahlen stagnieren
Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit 1,4 Millionen Stellen gerechnet. Im Juli waren es noch mehr als 1,7 Millionen und im Juni knapp 4,8 Millionen.
Die in einer getrennten Umfrage ermittelte Arbeitslosenquote fiel überraschend deutlich auf 8,4 von 10,2 Prozent. Hier war ein Rückgang auf 9,8 Prozent erwartet worden.
«Nach zunächst flotter Aufholjagd geht dem US-Arbeitsmarkt langsam die Puste aus», sagte Ökonom Bastian Hepperle vom Bankhaus Lampe. «Die Geschäfte laufen oft noch nicht wieder rund.» Bei anhaltender Unsicherheit und hohem Kostendruck dürfte die Reihe bereits angekündigter Stellenkürzungen noch länger werden.
Strategiewechsel bei Fed
Die US-Notenbank Fed hat jüngst einen Strategieschwenk vollzogen, um wieder Vollbeschäftigung zu erreichen. Dabei hat sie auch die Integration von sozial benachteiligten Amerikanern in den Arbeitsmarkt im Blick. Sie könnte noch dieses Jahr neue Konjunkturhilfen auf den Weg bringen.
Die Federal Reserve hatte ihr Ziel Vollbeschäftigung bereits erreicht, bevor in der Krise eine Entlassungswelle einsetzte. Noch immer klafft eine Lücke von vielen Millionen Jobs zum Vorkrisen-Niveau vom Februar.