US-Firmen in Deutschland sehen Handelskonflikt mit Sorge
Grosse US-Firmen in Deutschland stellen sich wegen des Handelskonflikts zwischen den USA und Europa auf schlechtere Geschäfte ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Durch den Handelskonflikt sind US-Firmen in Deutschland verunsichert.
- Sie rechnen dieses Jahr mit Verlusten.
«Die Wirtschaft auf beiden Seiten des Atlantiks ist verunsichert und agiert vorsichtiger» – so die Einschätzung der Amerikanischen Handelskammer in Deutschland (AmCham Germany). «Die Unternehmen brauchen vor allem eines: Verlässlichkeit, Transparenz und einen Fahrplan zur Beilegung des Handelskonflikts», mahnte AmCham-Präsident Frank Sportolari heute Donnerstag in Frankfurt.
Im vergangenen Jahr stiegen die Erlöse der 50 umsatzstärksten amerikanischen Unternehmen in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um 3,4 Prozent auf 194 Milliarden Franken. Wegen neuer Zölle rechnen einer AmCham-Umfrage zufolge nur noch die Hälfte der Firmen mit weiter steigenden Umsätzen. Zuvor waren mehr als zwei Drittel dieser Ansicht.
Belegschaftsrückgang erwartet
Rückläufig ist auch der Anteil der Unternehmen, die von einer Zunahme ihrer Belegschaft in Deutschland ausgehen: Er sank von 38 auf 28 Prozent. 2017 beschäftigten die 50 umsatzstärksten US-Unternehmen hierzulande zusammen 296'000 Mitarbeiter – fast 3000 mehr als ein Jahr zuvor. Insgesamt gibt es in der Bundesrepublik nach Angaben der AmCham 2200 amerikanische Firmen mit zusammen 650'000 Beschäftigten.
Der grösste US-Arbeitgeber in Deutschland ist weiterhin mit weitem Abstand die Fastfood-Kette McDonald's mit 60'000 Beschäftigten. Auf Rang zwei folgt der Autobauer Ford (24'000), Dritter ist der Personaldienstleister Manpower (23'954). Banken und Versicherungen werden in dieser Rangliste nicht berücksichtigt.