US-Grossinvestor Calvey wegen Betrugs in russischer Untersuchungshaft
Der unter Betrugsverdacht stehende US-Grossinvestor Michael Calvey muss für zwei Monate in Russland in Untersuchungshaft.
Das Wichtigste in Kürze
- Gründer des Investmentfonds BVCP weist alle Vorwürfe von sich.
Ein Moskauer Gericht entschied bei einer Anhörung am Samstag, dass der Gründer des Investmentfonds Baring Vostok und fünf weitere Verdächtige in Erwartung ihres Prozesses bis zum 13. April in U-Haft bleiben müssen. Der Fonds wies die Vorwürfe als unbegründet zurück.
Calvey und die anderen Verdächtigen waren am Freitag verhaftet worden. Die Vorwürfe stehen laut dem Fonds im Zusammenhang mit einem Streit um die russische Wostochnij Bank, an der Baring Vostok bedeutende Anteile hält. Ermittler des Geheimdienstes FSB werfen Calvey und den anderen Managern vor, rund 2,5 Milliarden Rubel (33 Millionen Euro) unterschlagen zu haben.
Der US-Investor sagte vor Gericht, er sei unschuldig. Die Vorwürfe seien vorgeschoben, um im Streit mit einem anderen Aktionär Druck auf ihn auszuüben. Ziel sei es entweder, den Investmentfonds dazu zu bringen, ein von ihm im Rahmen des Streits angestrengtes Verfahren vor einem Londoner Schiedsgericht fallenzulassen - «oder die Ausgabe neuer Bankanteile zu blockieren».
Der Fall erinnerte Beobachter an andere spektakuläre Ermittlungen gegen ausländische Investoren in Russland. Pikanterweise fällt er mit einem grossangelegten Investment-Forum in Sotschi zusammen, das zu Investitionen in Russland animieren soll.
Baring Vostok zählt zu einem der grössten Investmentfonds in Russland. Seit 1994 investierte er nach eigenen Angaben mehr als 2,8 Milliarden Dollar (2,5 Milliarden Euro) in Unternehmen in Russland und anderen früheren Sowjetstaaten.