US-Zölle stossen in China und Kanada auf heftige Gegenwehr

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Die USA führten Zölle auf Waren aus Mexiko, China und Kanada ein – worauf China und Kanada mit Gegenzöllen reagierten.

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Donald Trump hat seine Drohungen wahr gemacht. (Archivbild) - dpa

Donald Trump macht seine Drohungen wahr. Die USA haben heute Nacht auf Waren aus Mexiko, China und Kanada Importzölle eingeführt. China und Kanada reagieren darauf mit Gegenzöllen. Auch Mexiko stellte Gegenmassnahmen in Aussicht.

Der von den USA lancierte Handelskrieg droht zu eskalieren. Kanadas Ministerpräsident Justin Trudeau kündigte bereits vor dem Inkrafttreten der US-Zölle Gegenmassnahmen in gleicher Höhe an. China teilte am frühen Montagmorgen europäischer Zeit mit, man werde ab dem 10. März zusätzliche Zölle vor allem auf landwirtschaftliche Produkte aus den USA erheben.

25-prozentige Strafabgaben auf Importe aus Kanada und Mexiko

Kurz zuvor – nach Mitternacht US-amerikanischer Zeit – waren laut US-Medien die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle für Waren aus China, Mexiko und Kanada in Kraft getreten. Dies berichteten unter anderem «New York Times», «Wall Street Journal» und der Sender CNN.

Konkret gelten demnach nun Strafabgaben in Höhe von 25 Prozent auf Waren aus Kanada und Mexiko, die in die USA importiert werden. Zudem hatte Trump ankündigt, ab heute die im Februar angeordneten Importzölle auf Waren aus China auf 20 Prozent zu verdoppeln.

Kanada werde seinerseits Zölle in Höhe von 25 Prozent auf US-Waren einführen, liess Trudeau mitteilen. Dies gelte zunächst nur für Waren mit einem Gesamtwert von 30 Milliarden Dollar. Nach 21 Tagen werde diese Zahl auf insgesamt 155 Milliarden Dollar erhöht.

China kündigt weitere Massnahmen gegen US-Firmen an

«Sollten die US-Zölle nicht eingestellt werden, führen wir aktive und laufende Gespräche mit Provinzen und Territorien, um mehrere nichttarifäre Massnahmen zu ergreifen», so Trudeau weiter. Dies könnte mutmasslich eine Einschränkung oder gar den Stopp von Öl-Exporten in die USA bedeuten.

China kündigte Gegenzölle auf Agrarprodukte und weitere Massnahmen gegen US-Firmen an. China werde ab dem 10. März zusätzliche Zölle in Höhe von 15 Prozent auf Hühnerfleisch, Weizen, Mais und Baumwolle aus den USA erheben, teilte das Handelsministerium mit. Für andere landwirtschaftliche Produkte, darunter Sojabohnen, Schweinefleisch und Rindfleisch, werde ein Zusatzzoll von zehn Prozent gelten.

Auch kündigte Peking an, weitere US-Unternehmen auf eine Liste unzuverlässiger Einheiten zu setzen, womit ihnen Einschränkungen oder vollständige Verbote für Geschäftsaktivitäten in China drohen. Zudem beschwerte sich China mittels des Streitschlichtungsmechanismus der Welthandelsorganisation (WTO) über die USA.

Mexikos Präsidentin Sheinbaum kündigt Gegenmassnahmen an

Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum kündigte ebenfalls Gegenmassnahmen an, nannte zunächst aber noch genauen Details. Es gehe um Zölle und andere Massnahmen, die sie am Sonntag bei einer öffentlichen Veranstaltung bekanntgeben wolle, sagte sie bei einer Pressekonferenz im Nationalpalast. «Wir müssen Ruhe und einen kühlen Kopf bewahren.»

Es ist offen, ob sich Kanada und Mexiko erneut mit Trump einigen können, um die Strafmassnahmen schnell abzuwenden. Anfang Februar war ein nordamerikanischer Handelskrieg zunächst noch kurzfristig abgewendet worden. Trump liess sich damals Zugeständnisse von Mexiko und Kanada vor allem zur Grenzsicherung ein. Dafür schob er die Handelsbeschränkungen mindestens 30 Tage auf.

Habeck: «Die EU lässt sich nicht herumschubsen»

Auch gegen die EU stehen US-Zölle im Raum. Die Europäische Union «bedauert» denn auch den Entscheid der Vereinigten Staaten, Zölle gegen Mexiko und Kanada zu erheben. Dieser Schritt berge die Gefahr, den Welthandel zu stören, teilte ein Sprecher der EU-Kommission mit. Er schaffe unnötige Unsicherheit.

Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck kündigte für den Fall von US-Zöllen auf EU-Produkte Gegenmassnahmen an. «Die EU lässt sich nicht herumschubsen», sagte er. «Wenn Präsident Trump die angekündigten Zölle auf EU-Produkte erhebt, werden wir geschlossen und selbstbewusst reagieren.»

US-Börsen unter Druck

An den US-Börsen wurden die Indizes zum Wochenstart von Zoll- und Konjunktursorgen erheblich belastet. «Die Börsen sind politisch getrieben wie lange nicht», kommentierte Analyst Thomas Altmann von QC Partners. «Und mit der Dominanz politischer Themen steigt die Volatilität an.»

Der deutsche Leitindex Dax hatte am Montag ein Rekordhoch von über 23'000 Punkten erreicht. Nach den Zoll-Nachrichten kehrte aber Ernüchterung ein. Im frühen Handel am Dienstag sackte der Dax wieder unter die Rekordmarke und verliert bis am Nachmittag über drei Prozent.

Auch das Eurozonen-Leitbarometer EuroStoxx 50 gibt deutlich nach. Während an der Schweizer Börse (SMI: -1,1 %) Kursgewinne defensiver Schwergewichte stärkere Einbussen verhindern.

Kommentare

User #1616 (nicht angemeldet)

Kein Öl aus Kanada mehr? Kein Problem, die Amis können ja jetzt beim besten Freund in der Sowjetunion kaufen. Sibirien ist von Alaska nur einen Steinwurf entfernt, da ist eine Pipeline im Nu verlegt.

User #8694 (nicht angemeldet)

Es ist lustig! Mir gefällt das!

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